MVZ-Verband fordert
Schluss mit rechtlicher Benachteiligung!
Medizinische Versorgungszentren sind als Arbeitgeber beliebt bei jungen Ärzten. Der Verband beklagt die rechtliche Stellung der MVZ, die von der neuen Regierung verändert werden müsse.
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Vor allem junge Ärzte arbeiten gerne als Angestellte in Medizinischen Versorgungszentren.
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BERLIN. Deutliche Dynamik bei der Zahl der Angestellten, doch der Gesetzgeber hält bei der Entwicklung der Medizinischen Versorgungszentren nicht Schritt. Diesen Widerspruch hat der Bundesverband der Medizinischen Versorgungszentren (BMVZ) aufgegriffen.
"Wir werden künftig eine große Zahl an angestellten Ärzten haben. Die Politik muss das endlich ernst nehmen", erklärte Dr. Bernd Köppl, Vorstandsvorsitzender des BMVZ in Berlin.
Die neue Bundesregierung forderte er auf, die rechtlichen Benachteiligungen für MVZ zu ändern. Dazu zähle die Aufhebung der Trägerschaftseinschränkung sowie die rechtliche Klarstellung des Status des Ärztlichen Leiters im MVZ.
Ebenso forderte er eine Harmonisierung der Rechte von Angestellten mit dem Berufsrecht von Ärzten. "Das Arztrecht ist derzeit nur auf den Arzt in einer Einzelpraxis ausgerichtet, das muss sich ändern", forderte Köppl.
Mitglieder fühlen sich "nicht akzeptiert"
In einer Umfrage des Verbandes unter den Mitgliedern nennen 88,3 Prozent als wichtigstes Thema für den Verband, auf Änderungen bei den Plausiprüfungen durch die KVen zu drängen.
Laut der Umfrage fühlen sich viele Mitglieder zwar geduldet, aber oftmals "nicht akzeptiert". "Die Stimmung ist zwar nicht so schlecht, wie sie schon einmal war, aber wir sind noch lange nicht dort, wo wir hin wollen", so Köppl.
Eine schlechte Atmosphäre zwischen KVen und MVZ kann KBV-Vize Regina Feldmann nicht erkennen. "Wir sind auf einem guten Weg, eine Harmonisierung zwischen Einzelpraxen und MVZ hinzubekommen", sagte Feldmann.
Die neue Ärztegeneration wolle zum größten Teil in einem Angestelltenverhältnis arbeiten, das müsse in der künftigen Diskussion bedacht werden.
Franz Knieps, früherer Abteilungsleiter Gesundheit im Bundesgesundheitsministerium und heutiger Vorstand des BKK-Bundesverbandes, sieht die Politik vor allem vor der Aufgabe, eine Ordnung in die Vielfalt der Versorgung zu bekommen.