Geschäftszahlen 2021
Schnelltest-Konjunktur beflügelt Siemens Healthineers
Siemens Healthineers zählt zu den Gewinnern der Corona-Pandemie. Dank voller Auftragsbücher im Technik-Geschäft soll sich auch nach Abschwächung der Krise keine Umsatzdelle einstellen.
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Kernkompetenz CT: Bildgebung made in Germany.
© Siemens Healthineers AG
Erlangen. Siemens Healthineers hat das zweite Jahr der Pandemie mit „herausragender Performance“ absolviert, wie Vorstandsvorsitzender Bernd Montag zur Bekanntgabe der Geschäftszahlen 2021 (zu Ende September) am Donnerstag berichtete. Wiederholt hatte der Erlangener Medizintechnik- und Diagnostikaanbieter im 12-Monatsverlauf seine Prognose angehoben – und landete schließlich „am oberen Ende des Zielkorridors“.
Einflussfaktoren des Rekordumsatzes von knapp 18 Milliarden Euro (+25 Prozent) waren neben der ganz allgemein guten Nachfrage nach Siemens-Produkten insbesondere auch die Erstkonsolidierung des zugekauften amerikanischen Strahlentherapie-Spezialisten Varian ab Mitte April sowie das Geschäft mit COVID-19 Antigen-Schnelltests, dass alleine 1,1 Milliarden Euro zu den Gesamteinnahmen beisteuerte.
Dementsprechend konnte die Sparte „Diagnostics“ um ungewöhnlich stramme 38 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro zulegen. Mit Bildgebungs-Technik (Sparte „Imaging“) wurden im Berichtsjahr 9,8 Milliarden Euro erlöst (+8,0 Prozent). Die Sparte „Advanced Therapies“ (minimalinvasive OP-Technik) spielte mit 1,7 Milliarden Euro rund fünf Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2020 ein. Neuling Varian brachte in den fünfeinhalb Monaten der Erstkonsolidierung runde 1,3 Milliarden Euro. Die über 16 Milliarden Dollar teure Akquisition ließ allerdings die Nettoschulden des Konzerns von zuvor 1,5 Milliarden auf jetzt knapp 12 Milliarden Euro anwachsen. Nach Steuern (Quote unverändert 27 Prozent) lag der Konzerngewinn mit 1,75 Milliarden Euro 23 Prozent über Vorjahr. 55 Prozent des Überschusses sollen an die Aktionäre ausgeschüttet werden; Der Dividendenvorschlag lautet auf 85 Eurocent je Aktie. Hauptversammlungstermin ist der 15. Februar.
In den Aussichten für das Geschäftsjahr 2022 ist der zu erwartende Beitrag durch Corona-Schnelltests drastisch gekappt. Erwartet werden nurmehr Schnelltest-Verkäufe in einer Größenordnung um 200 Millionen Euro. Entsprechend dünn spannt Vorstandschef Bernd Montag die Umsatz-Guidance zwischen Stagnation und bestenfalls plus zwei Prozent. Den Sondereffekt der Schnelltest-Konjunktur herausgerechnet, wird dank prall gefüllter Auftragsbücher allerdings mit fünf bis sieben Prozent mehr gerechnet. Der Gewinn je Aktie soll – nach zuletzt 2,03 Euro – im neuen Geschäftsjahr zwischen 2,08 und 2,20 Euro erreichen.