Staatsanwälte in Bremer Klinik
Das Klinikum Bremen-Mitte kommt nicht zur Ruhe: Nach erneuten Keimfunden wurde die Frühchenstation geschlossen und der Geschäftsführer beurlaubt. Jetzt ermittelt auch die Staatsanwaltschaft.
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Klinikum Bremen-Mitte: Besuch vom Staatsanwalt.
© Ingo Wagner / dpa
BREMEN (cben). Im Bremer Keim-Skandal hat sich erneut die Staatanwaltschaft eingeschaltet. Sie besuchte nach Informationen der "Ärzte Zeitung" am Freitag die inzwischen geschlossene Frühchenstation am Klinikum Bremen-Mitte (KBM).
Frank Passade, Sprecher der Bremer Staatsanwaltschaft, wollte den Besuch im Klinikum "weder bestätigen noch dementieren". Die Staatsanwaltschaft ermittelt auch gegen einen ehemaligen Chefarzt der Neonatologie Professor Hans Iko Huppertz.
Möglicherweise wird sich die Zahl der Besiedelungen, Infektionen oder Todesfälle noch erhöhen. "In einem jetzt sicher gestellten Befundordner aus dem Hygieneinstitut haben wir noch weitere Fälle aus dem Jahr 2009 entdeckt", sagte Kliniksprecherin Karen Matiszick zur "Ärzte Zeitung".
Die Auswertung - auch aus weiteren Jahrgängen - laufe noch. "Bisher haben wir noch keinen Überblick", hieß es.
Man sei auf die Ordner aufmerksam geworden, nachdem bei einer Probe aus dem Jahr 2009, die in einem Kühlschrank gefunden wurde, der gefährliche Klebsiellenstamm festgestellt worden war.
Unterdessen sind die ersten Ergebnisse der jüngsten Umfelduntersuchung von der Frühchenstation eingegangen, so Matiszick. "Bis jetzt haben wir aber keine Spur von Besiedelungen gefunden."