E-Rezept
Steigende Nachfrage nach E-Rezept-App täuscht nicht über Haken hinweg
Knackpunkt Datenschutz: gematik-Chef Leyck Diecken sieht noch datenschutzrechtliche Hürden, die angegangen werden müssten, um die Akzeptanz der E-Rezept-App aus seinem Hause zu steigern.
Veröffentlicht:![Steigende Nachfrage nach E-Rezept-App täuscht nicht über Haken hinweg Die E-Rezept-App ist bereits knapp 365.000 Mal heruntergeladen worden, berichtet die gematik.](/Bilder/Die-E-Rezept-App-ist-bereits-knapp-365000-Mal-207175.jpg)
Die E-Rezept-App ist bereits knapp 365.000 Mal heruntergeladen worden, berichtet die gematik.
© Thorsten Schaff
Berlin. Die E-Rezept-App der gematik ist nach Mitteilung der Betriebsgesellschaft der Telematik-Infrastruktur (TI) vom Mittwoch bereits knapp 365.000 Mal heruntergeladen worden.
Auch die E-Rezept-Zahlen steigen laut TI-Dashboard kontinuierlich: Bisher wurden demnach 277.743 E-Rezepte eingelöst, 12.424 Apotheken in Deutschland können E-Rezepte annehmen. Das TI-Dashboard der gematik zeigt nun auch täglich aktualisiert die Downloadzahlen der E-Rezept-App, wie es heißt.
Seit September läuft die stufenweise Einführung des E-Rezepts, zunächst in (Zahn-) Arztpraxen und Krankenhäusern in Westfalen-Lippe und in Zahnarztpraxen und Krankenhäusern in Schleswig-Holstein.
„Westfalen-Lippe geht mit großem Engagement voran. Ich danke der Kassenärztlichen Vereinigung und allen Beteiligten für ihren Einsatz als E-Rezept-Vorreiter“, so gematik-Geschäftsführer Dr. Markus Leyck Dieken. Die App sei für das Einlösen von E-Rezepten der Königsweg, betont Leyck Dieken.
Start im September
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Schnelle und wettbewerbsneutrale Apothekensuche
Sie biete klare Vorteile: Rezepte aufs Smartphone, nach Videosprechstunde direkt empfangen, schnelle und wettbewerbsneutrale Apothekensuche und Medikamenten-Bestellung. Damit mehr Versicherte die App nutzen können, sollten nun stärker die Zugangsmöglichkeiten in den Fokus rücken.
„Hier müssen wir Hürden abbauen, zwischen Datenschutz und Datensicherheit abwägen und praktikable Lösungen finden“, stellt Leyck Dieken klar. Das fordern auch diejenigen, die die App bereits ausprobiert haben und z. B. über die Rezensionen in den App-Stores Feedback geben.
Um die App auf dem Smartphone nutzen zu können, benötigen Versicherte von ihrer Krankenkasse eine elektronische Gesundheitskarte (eGK) mit NFC-Funktion und die dazugehörige PIN sowie ein NFC-fähiges Smartphone. Mittlerweile haben mehr als 60 Prozent der gesetzlich Versicherten die neuste eGK-Version, Tendenz steigend.
Denn die eGK wird automatisch alle fünf Jahre ausgetauscht und den Versicherten direkt zugeschickt. Die PIN, um sich für die App zu authentifizieren, haben erst weniger als ein Prozent der Versicherten. Die PIN kann bei den Krankenkassen bestellt werden; ausgegeben werden darf sie erst nach Identifikation des Versicherten.