Offenheit für Videosprechstunde und Online-Terminvergabe
TK-Umfrage: Brandenburgern ist die Digitalisierung wichtig
Wenn es nach Patientenumfragen geht, könnte das Gesundheitswesen bei der Digitalisierung mehr Gas geben. Das zeigt jetzt wieder einmal eine Befragung, diesmal der TK. Die ePA dürfte demnach ein Erfolg werden.
Veröffentlicht:Potsdam. Patienten in Brandenburg sind für digitale Gesundheitsangebote offen. Das ergab eine repräsentative Umfrage der Techniker Krankenkasse (TK), für die das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Juni und Juli insgesamt 500 Personen repräsentativ befragte.
Demnach sind 82 Prozent der Brandenburger bereit, Hausbesuche mit Videounterstützung zu nutzen. Mehr als drei Viertel der Befragten (77 Prozent) wünschen sich eine Online-Terminvergabe bei Ärztinnen und Ärzten. Und 57 Prozent haben Interesse an Videosprechstunden, bei denen man über Bildschirm und Mikrofon mit der Ärztin oder dem Arzt sprechen kann.
Ärzte sollen Daten von Kollegen sehen können
„Die meisten Brandenburger sehen vor allem die Chancen, wenn es um die Digitalisierung im Gesundheitswesen geht“, sagt die TK-Chefin in Berlin und Brandenburg, Susanne Hertzer. „Jetzt ist es der Auftrag für uns alle, dass die Patientinnen und Patienten schnell und konkret die Vorteile der Digitalisierung erleben.“
Folgt man den Umfrageergebnissen, ist es 98 Prozent der Befragten „sehr wichtig“ oder „wichtig“, dass der fachliche Austausch zwischen den Medizinern zu Diagnosen und Behandlungswegen durch Digitalisierung gefördert wird. 94 Prozent setzen darauf, dass Patienten-Daten aus vorherigen Behandlungen, auch von anderen Ärzten und Krankenhäusern, schnell verfügbar sind.
Unterstützung der Forschung ist den meisten wichtig
Für mehr als vier Fünftel (83 Prozent) ist „wichtig“ oder „sehr wichtig“, dass durch Digitalisierung Doppeluntersuchungen vermieden werden können. Gefragt hatte die Kasse auch nach der elektronischen Patientenakte (ePA). Hier ist für 89 Prozent der Befragten nach Angaben der Umfrage „sehr wichtig“ oder „wichtig“, dass der medizinischen Forschung Gesundheitsdaten aus der ePA in anonymer Form zur Verfügung gestellt werden, damit diese Daten etwa für die Entwicklung neuer Behandlungsmöglichkeiten genutzt werden können.
Befragungen von Krankenkassen zeigen in schöner Regelmäßigkeit, dass Patienten digitalen Angeboten offen gegenüber stehen. Eine Studie der Unternehmensberatung EY stellte im Juli allerdings fest, dass zwischen der grundsätzlichen Offenheit der Versicherten auf der einen Seite und der geringen Bekanntheit und Nutzung digitaler Versorgungsangebote auf der anderen Seite ein nicht unerhebliches Spannungsfeld besteht. (lass/eb)