ADHS-Therapeutikum

Takeda verlagert Produktion von Elvanse® nach Deutschland

Seit Kurzem stellt das Pharma-Unternehmen Takeda sein ADHS-Medikament Elvanse® im brandenburgischen Oranienburg her. Damit wolle man künftig noch flexibler auf Marktnachfragen reagieren, heißt es.

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Blick in die Takeda-Produktionsstätte im brandenburgischen Oranienburg.

Blick in die Takeda-Produktionsstätte im brandenburgischen Oranienburg.

© Takeda Deutschland

Neu-Isenburg. Über 65 Produkte stellt das Pharma-Unternehmen Takeda an seinem Standort im brandenburgischen Oranienburg her. Nun ist mit dem ADHS-Medikament Elvanse® (Lisdexamfetamin) ein weiteres hinzugekommen. Mit der Verlagerung der Produktion nach Deutschland wolle man einen Beitrag zur Stärkung des Pharmastandortes Deutschland leisten und für noch mehr Sicherheit in der Produktions- und Lieferkette sorgen, so das Unternehmen.

Dabei wurde Elvanse® zuvor in Irland, also bereits innerhalb der EU produziert. Warum also der Umzug nach Deutschland? Takeda begründet dies mit der Kompetenz, die sich das Unternehmen am Standort Oranienburg aufgebaut hat: Sowohl mit der vorhandenen Produktionstechnik wie den Fachkräften ließe sich sehr flexibel auf Marktnachfragen reagieren. Auch, wenn das Unternehmen keine konkreten Zahlen liefern will, die Produktionsverlagerung und der Standort Deutschland rechneten sich auch wirtschaftlich, so das Unternehmen auf Nachfrage.

Digitalisierung und Automatisierung als Standortvorteil

„Unser Produktionsstandort in Oranienburg beweist eindrucksvoll, warum sich Fertigung in Deutschland lohnt“, sagt Chris Dörte Buttkus, Standortleiterin der Betriebsstätte Oranienburg und Mitglied der Geschäftsführung der Takeda GmbH, gegenüber der Ärzte Zeitung. „Durch unsere konsequente Fokussierung auf effiziente und ressourcenschonende Prozesse, den gezielten Einsatz von Digitalisierung und Automatisierung sowie die Integration der besten Talente, setzen wir Maßstäbe. Diese fortschrittliche Kombination sichert uns nicht nur internationale Wettbewerbsfähigkeit, sondern unterstreicht auch die Innovationskraft Made in Germany.“ Der für die Herstellung wichtige Wirkstoff Lisdexamfetamin wird indes aus den USA bezogen.

Lisdexamfetamin (Elvanse®) ist laut Takeda in der EU seit 2013 für die medikamentöse Behandlung von ADHS bei Kindern ab 6 Jahren indiziert, wenn das Ansprechen auf eine zuvor erhaltene Behandlung mit Methylphenidat als klinisch unzureichend angesehen wird. In Deutschland erfolgte die Einigung auf einen GKV-Erstattungsbetrag 2014.

Seit 2019 sei es zudem als Erstlinien-Therapie bei Erwachsenen mit ADHS zugelassen (Elvanse Adult®). Im Rahmen eines Harmonisierungs-Prozesses habe Takeda nun die zuvor getrennten Indikationen für die Arzneimittel Elvanse® und Elvanse Adult® je Wirkstärke in einer gemeinsamen Zulassung für Europa vereint. Seit März dieses Jahres bietet das Unternehmen Elvanse® in sechs vereinheitlichten Wirkstärken (20, 30, 40, 50, 60, 70 mg) an.

Am Takeda-Standort in Brandenburg, an dem feste Darreichungsformen (Tabletten und Kapseln) hergestellt werden, arbeiten aktuell 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Takeda betreibt außerdem eine Produktionsstätte in Singen am Bodensee, die auf Impfstoffe und flüssige, halbfeste und lyophilisierte (gefriergetrocknete) Arzneimittelformen spezialisiert ist. Insgesamt beschäftige Takeda in Deutschland 2.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, heißt es. (reh)

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