Die Meinung
Telematik-Tarif nützt nicht nur den Kunden
Die Kfz-Versicherungsprämie individuell ausgerichtet - in vielen Ländern Europas ist das schon üblich. In britischen Autos zum Beispiel ist oft eine sogenannte Blackbox installiert, die aufzeichnet, wie schnell ein Fahrer fährt, ob er häufig nach 23 Uhr unterwegs ist und ob er sich an Geschwindigkeitsbegrenzungen hält.
Die Daten sendet die Box an den Versicherer. Der honoriert umsichtiges Fahren mit geringeren Prämien. Gerade für Fahranfänger, die sonst viel für die Autoversicherung hinlegen müssen, ein attraktives Angebot.
In Deutschland müssen Autofahrer wohl noch eine Weile warten, bis sie von solchen Angeboten profitieren können. Die R+V Versicherung hat sich vorerst davon verabschiedet, solche "Telematik-Tarife" anzubieten.
Die Technik sei nicht ausgereift genug, um Daten korrekt zu interpretieren. Ein paar andere Versicherer experimentieren weiter mit Spezial-Angeboten herum, durchschlagende Erfolge lassen aber auf sich warten.
Allein die Sparkassen Direktversicherung bietet hierzulande einen solchen Tarif für Privatkunden.
Die Versicherungswirtschaft täte gut daran, das zu ändern. Denn nicht nur Kunden, auch Anbieter hätten Vorteile: Telematik-Tarife werden nur halb so oft gekündigt wie herkömmliche Policen.
Im jährlichen Preiskampf um Marktanteile klingt das nach einem attraktiven Argument.