TMA mit „Hightech-Rucksack“

Telemedizin-Projekt in Rheinland-Pfalz läuft gut an

Ärzte vor allem auf dem Land entlasten, ältere Patienten besser betreuen und die Arbeit des Praxispersonals aufwerten: Die Telemedizin-Assistenz soll gleich in mehrfacher Hinsicht helfen. Trotz einiger Anfangsprobleme läuft das Projekt gut an.

Veröffentlicht:
Dr. Nadine Durmazel mit dem TMA-Rucksack

Mit Tablet, EKG und Co: Dr. Nadine Durmazel mit dem TMA-Rucksack.

© Arne Dedert / dpa

Mainz. Einen Monat nach dem Startschuss zum Projekt „Telemedizin-Assistenz“ (TMA) in Rheinland-Pfalz haben beteiligte Hausärztinnen eine positive Zwischenbilanz gezogen. Die Idee sei nützlich, das Konzept stimme, berichteten sie der Deutsche Presse-Agentur. Auch die ersten praktischen Erfahrungen seien gut, auch wenn es an der einen oder anderen Stelle noch etwas hake.

Herzstück des Pilotprojekts sind, wie berichtet, speziell geschulte Telemedizin-Assistentinnen oder -Assistenten (TMA), die mit einem mit Technik vollgepackten Rucksack zu den Patienten nach Hause fahren, wichtige Gesundheitsdaten erfassen und diese an die Hausärzte weiterleiten. Die Ärzte vor allem in ländlichen Regionen sparen sich lange Fahrwege und können sich anschließend über Video mit den Patienten unterhalten. Das nötige technische Equipment reicht vom Tablet-PC bis zum EKG.

„Den Charme dieses Projekts macht aus, dass ein bereits vertrauter Mensch aus dem Praxisteam vor den Patienten steht und sie nun neu mit digitaler Unterstützung zu Hause befragt und untersucht“, erklärt Dr. Barbara Römer, die 1. Vorsitzende des rheinland-pfälzischen Hausärzteverbandes. Sie beteiligt sich mit ihrer Gemeinschaftspraxis in Saulheim an dem Projekt. „Der Start war gut“, berichtet auch die Hausärztin Dr. Nadine Durmazel aus Alzey.

„Ohne Arzt geht es nicht“

An dem TMA-Modellversuch wollten sich laut rheinland-pfälzischem Gesundheitsministerium 24 Hausarztpraxen beteiligen. 14 davon erhalten zudem ein Elektroauto für CO2-freie Fahrten. In Alzey läuft bei dem Projekt bereits alles rund.

„Wir verwenden die Basisausstattung, das heißt das EKG, und beschränken uns zunächst einmal darauf“, berichtet Durmazel. Römer erzählt, in Saulheim gebe es aktuell technische Probleme mit dem Internet. Auch sei ihre Praxis noch nicht vollständig mit den Geräten aus dem Koffer ausgestattet.

Bei allem technischen Fortschritt sei es aber wichtig hervorzuheben, dass es „ohne Arzt nicht geht“, betont Römer. Ein Arzt oder eine Ärztin müsse dem Team vorstehen. (dpa)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Umfrage zu Telemedizin

Online-Arztbesuche werden langsam zu einem Teil der Normalität

Innovationsfonds-Projekt

eliPfad: Einbeziehung von Niedergelassenen ist schwierig

Neues digitales Angebot

KV Nordrhein erprobt Videokabine im Notdienst

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema

Multiresistente gramnegative Erreger

Die Resistenzlage bei Antibiotika ist kritisch

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Shionogi GmbH, Berlin
In Deutschland leben derzeit etwa 96.700 Menschen mit einer HIV-Infektion.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Unternehmen im Fokus

Wie können wir die HIV-Epidemie beenden?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried b. München
Abb. 1: Eszopiclon verbesserte signi?kant beide polysomnographisch bestimmten primären Endpunkte: Schla?atenz (a) und Schlafe?zienz (b)bei älteren Patienten mit chronischer primärer Insomnie (jeweils p0,05)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziet nach [20]

Behandlungsbedürftige Schlafstörungen bei älteren Menschen

Schlafstörungen können typische Altersprozesse triggern und verstärken

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: HENNIG Arzneimittel GmbH & Co. KG, Flörsheim
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Fallbericht

Schäden an der Netzhaut nach dem Haarefärben

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Lesetipps
Husten und symbolische Amplitude, die die Lautstärke darstellt.

© Michaela Illian

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?