E-Health

Telemedizin – die 5-Milliarden-Euro-Frage?

Deutschland hinkt bei der telemedizinisch gestützten Versorgung im europäischen Vergleich weit hinterher. Bedarf es bei der Aufholjagd privater Systempartnerschaften von Versorgern und Unternehmen?

Veröffentlicht:

München/Berlin. Deutschland soll nach dem Willen der Bundesregierung weltweit führender Standort für Forschung und Anwendung Künstlicher Intelligenz (KI) – auch im E-Health-Kontext – werden. Zumindest ist dieser Anspruch in der nationalen KI-Strategie verankert. Wie jüngere Erhebungen ergaben, trägt Deutschland zum Beispiel in puncto elektronischer Patientenakte (ePA) aber schon in Europa eher die Rote Laterne statt sich im Spitzenfeld zu bewegen.

Für eine digitale Transformation im deutschen Gesundheitswesen - hier werden nur Remote-Zugang und Kommunikationsplattformen berücksichtigt – schätzt der unter anderem auf den Healthcare-Sektor spezialisierte Finanzdienstleister Siemens Financial Service die Investitionskosten der beteiligten Player für die flächendeckende Telemedizin-Infrastruktur für die nächsten fünf Jahre „vorsichtig“ auf etwas mehr als fünf Milliarden Euro, wie aus einer jetzt veröffentlichten Analyse hervorgeht. Eine Summe jenseits realistischer, traditioneller Finanzierungsszenarien, wie das Unternehmen postuliert.

Deshalb seien – eine nicht ganz uneigennützige Aussage – Systempartnerschaften mit privaten Anbietern eine Alternative, um die Investitionen zu stemmen.

Zunehmende Zahl chronisch-kranker Patienten

Wie es weiter heißt, kämen telemedizinischen Anwendungen angesichts der zunehmenden Zahl chronisch-kranker Menschen mit zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine große Bedeutung für eine moderne und kostensparende Versorgung aus der Ferne zu.

„Die Telemedizintechnologie kann selbstverständlich auch zum Wissensaustausch zwischen Klinikärzten eingesetzt werden und digitale Verbindungen zu Einrichtungen für Scanning, Diagnostikzentren, Abteilungen zur Auswertung von Bildern und mehr bieten“, heißt es.

Dies könne zu schnelleren und genaueren Diagnosen sowie Behandlungen für die Patienten führen, wirbt der Finanzdienstleister für mehr Engagement in puncto Telemedizin in Deutschland. (maw)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

KV bittet Patienten um Geduld

In Brandenburg braucht der ePA-Rollout mehr Zeit

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Carl Billmann, Leiter der Stabsstelle IT, Marketing & Kommunikation bei BillmaMED, Medizinstudent mit dem Berufsziel Dermatologe.

© Doctolib

Interview

„Am Empfang haben wir Stress rausgenommen“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Die Patientin tippt ihre Nachricht ins Smartphone, das Praxisteam antwortet direkt über
den Desktop. So sind Vereinbarungen über ein E-Rezept oder eine Befundmitteilung vom Facharzt schnell übermittelt.

© [M] Springer Medizin Verlag | Foto: A_B_C / stock.adobe .com

Digitale Patientenkommunikation

„Das Potenzial für die Zeitersparnis ist riesig“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken

Lesetipps
Husten und symbolische Amplitude, die die Lautstärke darstellt.

© Michaela Illian

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung