Kommentar – E-Rezept

Teurer Anachronismus

Hauke GerlofVon Hauke Gerlof Veröffentlicht:

Na endlich! Seit 20 Jahren wird über das elektronische Rezept geredet, nun gibt es endlich einen Plan, es bis übernächstes Jahr auch in die Tat umzusetzen.

Gefangen in der Endlos-Schleife des Projekts der Gesundheitskarte, blockiert über Jahre von Apothekern, die fürchteten, dem Versandhandel mit dem E-Rezept Tür und Tor zu öffnen, kam erst zuletzt Bewegung in die Sache. Im Frühjahr deutete die ABDA an, an einer Lösung interessiert zu sein.

Nun will Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Nägel mit Köpfen machen. Es gibt viele Argumente pro E-Rezept, verbesserte Fälschungssicherheit und weniger Papier sind nur zwei davon. 464 Millionen Rezepte sind 2017 ausgestellt worden.

In Zeiten, in denen Bahntickets problemlos aufs Handy geladen werden, ein teurer und durch den Medienbruch – aus dem Computer auf Papier und zurück – auch fehleranfälliger Anachronismus.

Welcher Patient kann das nachvollziehen, wenn er per Videokonferenz von seinem Arzt untersucht und beraten worden ist und danach doch noch in der Praxis das Rezept abholen muss?!

Wenn jetzt Bewegung in die Sache kommt, dann könnte dieser komplett digitalisierte Geschäftsvorfall der Telemedizin endlich den entscheidenden Schub verleihen.

Lesen Sie dazu auch: Digitalisierung : Der Gesundheitsminister will das elektronische Rezept

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Porträt

Felix Michl: Unternehmer, Jurist und Medizinstudent

Kommentar zur Entscheidung des Bundesrats

Klinikreform – ein Fall fürs Lehrbuch

Lesetipps
Arzt injiziert einem älteren männlichen Patienten in der Klinik eine Influenza-Impfung.

© InsideCreativeHouse / stock.adobe.com

Verbesserter Herzschutz

Influenza-Impfraten erhöhen: So geht’s!