US-Militär investiert in pfälzische Klinik

BERLIN (eb). Die US-Army will in Weilerbach in Rheinland-Pfalz ein Militärkrankenhaus für 1,2 Milliarden US-Dollar neu errichten.

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Die Bundesregierung ist in die Entscheidungsprozesse für den Neubau nicht eingebunden gewesen, heißt es in der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Linksfraktion.

Nach Fertigstellung 2018 soll das nur wenige Kilometer entfernt gelegene Landstuhl Regional Medical Center (LRMC) geschlossen werden. Dabei handelt es sich um das mit fast 3000 Mitarbeitern größte Militärlazarett außerhalb der USA.

Die Bundesregierung nennt die geplante Schließung und den Neubau "nachvollziehbar", da das aus den 50er Jahren stammende LRMC technisch und funktional "nicht mehr annähernd den heutigen Anforderungen an ein Krankenhaus" entspreche.

Dort sind seit 2004 mehr als 60.000 verwundete Soldaten versorgt worden, die in Irak und Afghanistan stationiert waren.

Baukosten von fast einer Milliarde Euro

Die US-Behörden haben die Baukosten mit insgesamt 913 Millionen Euro angegeben, diese tragen die US-Streitkräfte. Die Bauherren- und Planungskosten teilen sich die USA und der Bund.

Der deutsche Finanzierungsanteil an den 170 Millionen Euro beträgt nach Angaben der Bundesregierung 127 Millionen Euro. Nach US-Angaben wird die neue Klinik auf einer Fläche von 124.000 Quadratmetern Platz für 120 Betten bieten.

Unklar ist, wie viele der rund 250 deutschen Zivilbeschäftigten in Landstuhl an dem neuen Standort weiterbeschäftigt werden.

Die Klinik soll auf dem Gelände des ehemaligen US-Munitionsdepots Weilerbach gebaut werden, das wenige Kilometer östlich des US-Stützpunkts Ramstein liegt. Das bewaldete Gebiet müsste dafür gerodet werden.

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Kommentare
Dr. Thomas Georg Schätzler 25.02.201215:17 Uhr

Nicht Kleckern sondern Klotzen - Korrektur

1,2 Milliarden US-Dollar Baukosten entsprechen ca. 900 Millionen Euro und bedeuten bei 124.000 Quadratmetern einen Preis von 7.258 €/qm. Bei 120 Betten sind das 7,5 Millionen €/Krankenhausbett inklusive medizinischer und logistischer Ausstattung. Der deutsche Finanzierungsanteil von 127 Millionen € entspricht einem Anteil von 14,1 Prozent an den Gesamtkosten.

Nur zum Vergleich:
2006 hatte die Rhön-Klinikum AG, Partner der "Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH", 95 Prozent der Geschäftsanteile des Landes Hessen an beiden Kliniken zu einem G e s a m t k a u f p r e i s von 112 Millionen Euro erworben und sich gleichzeitig zu Investitionen in Höhe von 367 Mio. Euro, davon 260 Mio. Euro an Neu- und Umbauten verpflichtet (vgl. Presseerklärung des „Vereins demokratischer Ärztinnen und Ärzte e.V. VDÄÄ“ vom 16.01.2006). Beide Universitätskliniken beinhalten 2.376 Planbetten, davon 1.191 Gießen und 1.185 Marburg! Bereits im ersten Halbjahr 2007 habe das privatisierte hessische Klinikum rund 400 000 Euro Überschuss erwirtschaftet: http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-dienstleister/rhoen-klinik-giessen-marburg-aus-den-roten-zahlen/2846010.html
Die Rhön-Klinikum AG hat für das Geschäftsjahr 2010 i n s g e s a m t einen Konzerngewinn von 145 Millionen Euro verbucht (Quelle: Dtsch Arztebl 2011; 108(18): A-983 / B-811 / C-811).
Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

Dr. Thomas Georg Schätzler 12.12.201118:45 Uhr

Nicht Kleckern sondern Klotzen

Reine Baukosten von insgesamt 913 Millionen Euro bedeuten bei 124.000 Quadratmetern einen Preis von 7.363 €/qm. Und bei 120 Betten knapp 7,61 Millionen €/Krankenhausbett. Dazu kommen noch 287 Millionen Euro für die Einrichtung. Der deutsche Finanzierungsanteil von 127 Millionen € entspricht einem Anteil von 10,58 Prozent an den Gesamtkosten.

Nur zum Vergleich:
2006 hat die Rhön-Klinikum AG, Partner der "Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH", 95 Prozent der Geschäftsanteile des Landes Hessen an beiden Kliniken zu einem G e s a m t k a u f p r e i s von 112 Millionen Euro erworben und sich gleichzeitig zu Investitionen in Höhe von 367 Mio. Euro, davon 260 Mio. Euro an Neu- und Umbauten verpflichtet (vgl. Presseerklärung des „Vereins demokratischer Ärztinnen und Ärzte e.V. VDÄÄ“ vom 16.01.2006). Beide Universitätskliniken beinhalten 2.376 Planbetten, davon 1.191 Gießen und 1.185 Marburg!

Bereits im ersten Halbjahr 2007 habe das privatisierte hessische Klinikum rund 400 000 Euro Überschuss erwirtschaftet (Quelle: http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-dienstleister/rhoen-klinik-giessen-marburg-aus-den-roten-zahlen/2846010.html)

Die Rhön-Klinikum AG hat für das Geschäftsjahr 2010 i n s g e s a m t einen Konzerngewinn von 145 Millionen Euro verbucht (Quelle: Dtsch Arztebl 2011; 108(18): A-983 / B-811 / C-811).

Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

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