Uniklinik Freiburg: MRSA-Gefahr gebannt
Gebannt, aber nicht endgültig! Durch verstärkte Schutzmaßnahmen sei die Gefahr durch den MRSA-Keim auf der Frühchenstation bewältigt, meint die Uniklinik Freiburg. Sie schließt aber eine weitere Ausbreitung nicht aus.
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Der Killerkeim MRSA befällt immer wieder Frühchen. Die Uniklinik Freiburg sieht auf ihrer Station jetzt die Gefahr gebannt.
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FREIBURG (jvb). Auf der Frühchenstation der Uniklinik Freiburg bestehe keine Gefahr mehr durch den gefährlichen MRSA-Keim. Das erklärte die Uniklinik am Freitag in Freiburg, berichtete die Nachrichtenagentur dpa.
Laut dpa sieht die Klinik keine Versäumnisse ihrerseits. Sie reagierte damit auf Vorwürfe von Eltern und Medienberichten der vergangenen Tage.
Unterdessen schließt die Klinik aber nicht aus, dass sich der Keim weiter verbreiten kann. Jedoch wurden letzte Woche die Schutzmaßnahmen verstärkt.
Die Klinik könne auf weitere Fälle also schnell reagieren und sehe daher die Gefahr als gebannt an. Auch der Aufnahmestopp für die Frühgeborenen-Intensivstation wurde wieder aufgehoben.
Insgesamt sechs Frühchen befallen
Erstmals hatte die Klinik Anfang Februar über MRSA-Stämme auf der Neugeborenenstation berichtet.
Insgesamt wurde der Erreger bei sechs der zwölf Frühchen nachgewiesen. Bei fünf Neugeborenen stellte man den Keim auf der Haut fest, nur eines trug ihn in sich und galt damit als infiziert.
Laut Klinik konnte inzwischen dieses Kind aber erfolgreich mit Antibiotika behandelt werden. Zurzeit sei also kein Kind infiziert, schreibt die Klinik in einer Pressemitteilung. Zusätzlich habe man die betroffenen Neugeborenen von den übrigen Patienten isoliert.
Darüber hinaus wurden Eltern und zwei Mitarbeiter der Station von MRSA befallen. Damit widerrief die Klinik ihre Aussage von Mittwoch.
Noch vor zwei Tagen hatte sie angegeben, es gebe keine neuen Fälle und Eltern oder Mitarbeiter seien nicht betroffen. Die beiden befallenen Mitarbeiter haben derzeit keinen Patientenkontakt.
Die Infektionsquelle ist noch unklar. Ein Sprecher der Klinik bezweifelte, dass man die Ursache noch finden wird.