Fahrbare Erprobungswerkstatt
Virtuell erfahren, wie ein Exoskelett funktioniert
Eine Forschungsgruppe beschäftigt sich mit der Frage, wie digitale Tools für bessere Arbeitsbedingungen in Pflegeeinrichtungen oder Kindergärten sorgen können. Drei Trucks bringen die Ideen zu den Menschen.
Veröffentlicht:Hof. Wie können digitale Tools, aber auch Künstliche Intelligenz (KI) in Pflege und Sozialwirtschaft zum Einsatz kommen und etabliert werden? Dem geht die neue Forschungsgruppe „Innovative Gesundheitsversorgung“ am Institut für Informationssysteme (iisys) der Hochschule Hof nach. Dort wird eines von bundesweit sieben Zukunftszentren für Künstliche Intelligenz eingerichtet.
Das regionale Projekt „pulsnetz.de – gesund arbeiten“ (pulsnetz KI) stellt digitale Innovationen in Pflegeeinrichtungen, Kindergärten und Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderung vor. Das Projekt will diese Tools und KI erfahrbar machen und richtet sich an Pflegekräfte und Beschäftigte im Erziehungs- und Sozialsektor. Denn gesunderhaltende Arbeitsbedingungen seien für die Beschäftigten in der Sozial- und Pflegewirtschaft von existenzieller Bedeutung, heißt es in einer Mitteilung der Hochschule von Montag. In den kommenden Monaten fahren insgesamt drei Trucks verschiedene Einrichtungen vor Ort an und zeigen besondere Techniken: So können die Besucher beispielsweise erfahren, dass sich schwere Lasten beim Heben mit einem „Exoskelett“ plötzlich kinderleicht anfühlen. Außerdem soll eine Simulation die Beschäftigten in Sekundenschnelle zum Entspannen in die Natur führen – inklusive Blumen- und Walddüften. Auch Roboter könnten ausprobiert werden, ebenso wie neue Software-Systeme, heißt es. Die Trucks fungierten als Erprobungs-Werkstatt, zusätzlich dienen sie als Anlauf- und Beratungsstelle für alle Fragen rund um die Digitalisierung.
Ausbau einer Wissens- und Lernplattform
„Wir wollen für Beschäftigte und Führungskräfte in kleinen und mittleren Unternehmen der Branche die Kompetenz entwickeln, nützliche digitale oder KI-basierte Technologien für die eigene Arbeit zu erkennen, zu nutzen und auch kreativ weiterzuentwickeln. Dadurch werden sie selbst entlastet, sie sparen Zeit und ihre Arbeitsorganisation wird gestärkt“, erklärt Professor Dietmar Wolff, Leiter der neuen Forschungsgruppe.
In einem ersten Schritt soll die bereits bestehende Plattform www.pulsnetz.de zu einer Wissens- und Lernplattform ausgebaut werden. Ein auf künstlicher Intelligenz basierender, digitaler Gesundheitsassistent soll Beschäftigte, Fach- und Führungskräfte zum gesunden Arbeiten beraten und lotsen. Darüber hinaus sollen virtuelle Räume die Möglichkeit zum digitalen Lernen eröffnen. (kaha)