Wie geht es mit den übernommenen Damp-Kliniken weiter?
Große Ungewissheit im Norden: Landespolitiker rätseln, welchen Kurs Helios den übernommenen Kliniken des Damp-Konzerns verordnet. Die Gesundheitsministerin von Mecklenburg-Vorpommern kündigte an, den Prozess genau zu beobachten. Die Linke sieht nach der Übernahme eine Gefahr für die Beschäftigten.
Veröffentlicht:SCHWERIN (di). Nach der Übernahme der Damp Holding durch die Helios-Kliniken herrscht im Nordosten Ungewissheit über die Zukunft der Standorte. Fest steht, dass das Klinikum Wismar an einen anderen privaten Träger verkauft werden soll.
Die Klinik in Wismar könnte sonst die kartellrechtliche Zustimmung aufgrund seiner Nähe zum Schweriner Helios-Klinikum gefährden. Wer Wismar übernehmen könnte, wurde noch nicht bekannt gegeben.
4112 Betten übernommen
Der neue Mehrheitsaktionär der Damp Holding übernimmt sieben Akut- und vier Rehabilitationskliniken in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern mit insgesamt 4112 Betten, davon 2649 im Akutbereich.
Damit zählt Damp zu den zehn größten privaten Krankenhausbetreibern in Deutschland. Darüber hinaus betreibt das Unternehmen acht Medizinische Versorgungszentren (MVZ), zwei Pflege-/Heimeinrichtungen mit insgesamt 606 Plätzen sowie das Ostseebad Damp.
Gesundheitsministerin schaut genau hin
Die Landespolitik in Mecklenburg-Vorpommern wertete die Übernahme abwartend bis kritisch. Gesundheitsministerin Manuela Schwesig (SPD) kündigte an, den Konzentrationsprozess genau zu beobachten.
"Ich erwarte, dass die unternehmerische Entscheidung keine Nachteile für die Beschäftigten hat und der neue Mehrheitseigner seinen Versorgungsauftrag auf hohem Niveau erfüllt", mahnte Schwesig.
Linke sieht Übernahme als Gefahr für die Beschäftigten
Der gesundheitspolitische Sprecher der Linksfraktion, Torsten Koplin, sieht in der Übernahme eine Gefahr für die Beschäftigten. Er warnte vor schlechten Arbeitsbedingungen und einer mangelhaften Versorgung.
Damps Mehrheitsaktionär Walter Wübben kündigte an, künftig über eine Stiftung und den daraus jährlich fließenden siebenstelligen Erträgen die medizinische Forschung und Lehre sowie soziale Projekte in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein zu fördern.