Deutsche Gesellschaft für Geriatrie
Welcher Grippeimpfstoff für Senioren am besten ist
Für ältere Menschen gelten spezielle Impf-Anforderungen, so die Arbeitsgruppe Impfen der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) – und hat dazu Tipps für Hausärzte zusammengestellt.
Veröffentlicht:MÜNCHEN. Hausärzte stehen häufig vor der Frage, welcher Impfstoff der hilfreichste für ältere Menschen ist. Das Alter und die Multimorbidität des Patienten spielen dabei eine große Rolle. Hinzu kommt, dass gerade von der Ständigen Impfkommission eine neue Influenza-Impfempfehlung publiziert wurde.
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Dies hat die DGG nun zum Anlass genommen, geriatrie-spezifische Ergänzungen zur STIKO zusammenzustellen. Abhängig von der körperlichen Verfassung sollte demnach eine quadrivalente Influenza-Vakzine (QIV) oder auch eine adjuvantierte Vakzine erwogen werden.
Aller guten Dinge sind vier
Aktuell sind drei Impfstoffe verfügbar: ein 3-fach-Impfstoff, ein wirkverstärkter 3-fach-Impfstoff und ein 4-fach-Impfstoff. Alle diese Impfstoffe schützen gegen beide Influenza-A-Stämme, die 3-fach-Impfstoffe noch gegen einen weiteren Influenza-B-Stamm und der 4-fach-Impfstoff gegen beide Influenza-B-Stämme, wie die DGG erinnert. Nachdem unter anderem auch die Arbeitsgruppe der DGG vermehrt auf die Wirksamkeit des 4-fach-Impfstoffes hingewiesen habe, habe auch die STIKO inzwischen eindeutig Stellung bezogen und empfehle die quadrivalente Vakzine nun offiziell. Unklar ist aber noch, ob der quadrivalente Impfstofftyp als Pflichtleistung in die Schutzimpfungsrichtlinie aufgenommen wird.
Vorteile der Wirkstoffverstärkung
Nach wie vor beziehe die STIKO jedoch keine Stellung zu den adjuvantierten Influenza-Impfstoffen, kritisiert die DGG in einer Pressemitteilung. Diese gibt es bislang allerdings nur als trivalente Impfstoffe.
"Grundsätzlich gilt: Je älter und fragiler ein Mensch ist, desto sinnvoller ist es, einen wirkverstärkten 3-fach-Impfstoff zu verwenden", erklärt Dr. Anja Kwetkat, Chefärztin der Klinik für Geriatrie am Uniklinikum Jena und Leiterin der AG Impfen. Daten des Robert Koch Institutes zeigten, dass diese Gruppe vorrangig vom Influenza Virusstamm A(H3N2) bedroht sei, sodass eine bessere Wirksamkeit gegen diesen Problemerreger mit häufig schweren Verläufen für diese Patientengruppe von besonders großer Bedeutung ist.
Besser später als zu früh
Wichtig bei Senioren sei auch die sorgfältige Auswahl des Impfzeitpunkts: Da die Wirkung mit fortschreitendem Alter weniger lang anhalte, sei eine spätere Impfung sinnvoll. Es reiche bei dieser Patientengruppe eine Impfung im Zeitraum Ende Oktober bis Anfang November. Denn die Hauptsaison der Influenza habe in den vergangenen Jahren im Februar und März gelegen , so Kwetkat. "Wer sich bis zum Jahreswechsel noch nicht hat impfen lassen, sollte dies jetzt trotzdem noch beim Arzt nachholen." (run)
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