Opioid-Krise
Mehr Drogentote als Verkehrsopfer in den USA
Die Opioid-Krise in den USA hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verschärft. US-Behörden schätzen die Zahl der Opioid-Abhängigen in dem Land auf über zwei Millionen.
Veröffentlicht:NEU-ISENBURG. Die Opioid-Krise in den USA hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verschärft. Die Zahl der Drogentoten ist von 63.600 im Jahr 2016 auf etwa 70.200 vor zwei Jahren angestiegen, gut zwei Drittel der Todesfälle gingen 2017 auf das Konto opioid-haltiger Analgetika oder illegaler Opiode. Jeden Tag sterben also etwa 130 Menschen in den USA durch eine Opioid-Überdosis, berichtet die US-Centers for Disease Control and Prevention (CDC) in Atlanta.
Damit ist nach Angaben von US-Behörden das Risiko für einen opioid-bedingten Tod mit 1:96 erstmals größer als durch einen Verkehrsunfall (1:103). Die CDC hat dabei drei Wellen der Opioid-Epidemie ausgemacht. In den 1990er Jahren seien viele Opioide als Schmerzmittel verschrieben worden, was zu einem Anstieg der Todesfälle seit 1999 geführt habe. Ab 2010 sei es dann zu einer deutlichen Zunahme tödlicher Heroin-Überdosen gekommen. Ab 2013 seien dann Menschen vor allem an synthetischen Opioiden wie Fentanyl und Tramadol gestorben, die zum Teil auf dem Schwarzmarkt erworben wurden.
US-Behörden schätzen die Zahl der Opioid-Abhängigen in dem Land auf über zwei Millionen. Weil verschriebene Medikamente für viele Abhängige zu teuer seien, weichen sie auf Drogen wie Heroin oder illegal hergestellte synthetische Drogen wie Fentanyl aus. (eis)