Ernährung

Mit Nüssen gegen die Spermakrise

Westliche Männer haben immer weniger Spermien. Eine nussreiche Ernährung könnte zumindest die Spermienqualität erhöhen, so eine Studie.

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Neben Walnüssen gaben die Wissenschaftler den Probanden auch Mandeln und Haselnüsse.

Neben Walnüssen gaben die Wissenschaftler den Probanden auch Mandeln und Haselnüsse.

© karepa / stock.adobe.com

BARCELONA. Nüsse könnten die Spermaqualität verbessern. Darauf deutet eine noch unveröffentlichte Studie hin, deren Ergebnisse bei dem Jahreskongress der European Society of Human Reproduction and Embryology vorgestellt wurden. Das berichten die Webseiten von BBC und MedicalNewsToday.

Spanische Forscher der Human Nutrition Unit der Universität Rovira i Virgili in Reus gaben einer Versuchsgruppe über zwei Wochen täglich 60 Gramm Nüsse, die diese zusätzlich zu ihrer normalen Ernährung verzehrten.

Verglichen mit der Kontrollgruppe, stellten die Wissenschaftler eine Verbesserung der Spermaqualität bei der Interventionsgruppe fest – betrachtet man die Parameter der WHO für die Güte der männlichen Keimzellen. Im Einzelnen stieg:

»die Spermienanzahl um 14 Prozent,

»die Vitalität der Spermien um vier Prozent,

»die Beweglichkeit um sechs Prozent

»und die Samenzellen waren um ein Prozent größer.

Die Ergebnisse könnten mit einer erhöhten Aufnahme von Antioxidantien, Omega-3-Fettsäuren und Folsäure in Verbindung stehen. "Es gibt mehr und mehr Hinweise darauf, dass eine gesunde Ernährung nützlich für die Empfängnis sein könnte", wird Studienleiter Dr. Albert Salas-Huetos von der BBC zitiert.

Unklare Rückschlüsse nach den ersten Ergebnissen

Ob Nüsse Paaren bei einem Kinderwunsch helfen könnten, ist noch unklar. Dr. Virginia Bolton vom Londoner Guy‘s Hospital nannte die Ergebnisse gegenüber der BBC "akademisch interessant", eine praktische Anwendbarkeit sei aber völlig offen.

Einschränkend geben die Studienautoren ebenfalls zu bedenken, dass ausschließlich 119 junge, gesunde Männer an der Studie teilgenommen hatten.

MedicalNewsToday merkt zudem an, dass die Studie vom International Nut and Dried Food Council finanziert wurde und somit die Wirkung von anderen Lebensmitteln außer Nüssen nicht unter die Lupe genommen worden sind.

Eine israelische Studie hatte letztes Jahr für große mediale Beachtung gesorgt: Seit 1973 sei die Spermienanzahl bei Männern aus westlichen Ländern um mehr als die Hälfte zurückgegangen. Die Spermienqualität wurde jedoch dabei nicht analysiert. (ajo)

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