In-Vitro-Fertilisation

Thüringer Stiftung unterstützt mehr Kinderwunschbehandlungen

Immer mehr ungewollt kinderlose Paare beantragen einen Zuschuss für künstliche Befruchtungen. Im vergangenen Jahr bewilligt die Thüringer Stiftung „HandinHand“ 680 Anfragen, 2019 waren es noch 476.

Veröffentlicht:
In diesem Jahr wird mit Zuschüssen für Kinderwunschbehandlungen in Höhe von etwa 330.000 Euro gerechnet.

In diesem Jahr wird mit Zuschüssen für Kinderwunschbehandlungen in Höhe von etwa 330.000 Euro gerechnet.

© Christoph Burgstedt / stock.adobe.com

Erfurt. Die Zahl der ungewollt kinderlosen Paare, die sich mit der Bitte um einen Zuschuss für eine Kinderwunschbehandlung an die Thüringer Stiftung „HandinHand“ wenden, hat zugenommen. 2023 stellten 752 Paare einen Antrag auf finanzielle Unterstützung für die oft kostspielige künstliche Befruchtung, wie Stiftungsgeschäftsführer Michael Hoffmeier auf Anfrage sagte.

680 Anträge seien bewilligt worden. 2019 waren es noch 514 Anträge und 476 Zusagen, wobei nicht alle Paare den bewilligten Zuschuss letztlich auch in Anspruch nehmen. Die Stiftung ist Ansprechpartner für Paare, bei denen es auf natürlichem Weg nicht mit dem Schwangerwerden klappt.

Lesen sie auch

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für künstliche Befruchtungen nicht vollständig, die Paare müssen einen Eigenanteil aufbringen, was je nach Behandlungsverfahren und der Zahl der Behandlungsversuche Tausende Euro kosten kann. Die Stiftung übernimmt unter bestimmten Voraussetzungen einen Teil dieses Betrages. Sie unterstützt Ehepaare und Paare in fester Lebensgemeinschaft – und zwar auch lesbische Paare.

Unverheiratete gehen leer aus

Jedes zehnte im vergangenen Jahr unterstützte Paar war Hoffmeier zufolge unverheiratet, die Kosten müssten diese ohne den Zuschuss komplett selbst tragen. „Die gesetzlichen Kassen übernehmen nur bei Verheirateten einen Kostenanteil, Unverheiratete gehen leer aus.“ Die Unterstützung von lesbischen Paaren durch die Stiftung ist seit zwei Jahren möglich, wird Hoffmeier zufolge bislang aber nicht genutzt.

Die ausgezahlten Zuschüsse summierten sich seit 2019 jährlich zwischen rund 272.000 und 373.000 Euro. In diesem Jahr rechnet Hoffmeier mit etwa 330.000 Euro. Sorge bereitet der Stiftung derzeit die Haushaltssituation vom Land und vor allem vom Bund. Beide finanzieren die Stiftung.

Lesen sie auch

Nur das erste Quartal ist finanziell gesichert

Wegen des Ampel-Aus und der anstehenden vorgezogenen Bundestagswahl sei nur das erste Quartal 2025 finanziell abgesichert. „Deshalb ist es wichtig, dass der Landeshaushalt schnell kommt.“ Er sehe in Thüringen auch unter der neuen Landesregierung den politischen Willen, die Unterstützung fortzusetzen.

Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) hatte vor wenigen Tagen geäußert, er rechne nicht vor März 2025 mit einem Haushaltsbeschluss des Landtages. Dies sei der Zeitplan, auf den sich die Landtagsfraktionen verständigt hätten. (dpa)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Was zur Prophylaxe wirklich nützt

© bymuratdeniz / Getty Images / iStock

Rezidivierende Harnwegsinfekte

Was zur Prophylaxe wirklich nützt

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Fast jede Frau macht die Erfahrung einer Blasenentzündung. Häufigster Erreger ist E. coli.

© Kateryna_Kon / stock.adobe.com

Prophylaxe von Harnwegsinfekten

Langzeit-Antibiose nicht mehr First Line

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Dermapharm AG
Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Experten-Workshop

Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Der Empfang der Gynäkologen-Praxis in Gütersloh: Vor allem die starke Patientinnenbindung überzeugte am Ende das MVZ, das die Praxis erwarb.

© Andreas Peters

Praxismanagement

Privatpraxis abzugeben? Das lässt sich regeln!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Finanzdienstleister MLP
Den Herausforderungen mit Hopfenextrakt begegnen

© Pixelrohkost / stock.adobe.com

Arztinformation – Hilfe für Patientinnen in den Wechseljahren

Den Herausforderungen mit Hopfenextrakt begegnen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Procter & Gamble Health Germany GmbH, Schwalbach am Taunus
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Sie fragen – Experten antworten

Herpes Zoster: Bei unbekanntem Immunstatus trotzdem impfen?

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Husten und symbolische Amplitude, die die Lautstärke darstellt.

© Michaela Illian

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?