Hohoho, hahaha - fit mit Lachyoga
NEU-ISENBURG. Lachyoga ist eine Mischung aus einfachen Atem- und gezielten Lachübungen - und wird in Deutschland zunehmend populär.
Veröffentlicht:"Ziehen Sie die Mundwinkel hoch, bis die Lachfältchen kommen und die Lachgrübchen zu sehen sind", sagt Lachtrainer William Drucks. Eine schwierige Anweisung für die 25 Teilnehmer des Lachseminars - aber es funktioniert wirklich: Nach kurzer Zeit stellt sich ein wohliges Glücksgefühl ein. Es kommt ganz von selbst, egal wie gestresst die Teilnehmer eben noch waren. Nach ersten Atemübungen zur Lockerung steigt der Kurs nun in die hohe Kunst des selbstmotivierten Lachens ein. "Hoho, hihi, haha" schallt es nach wenigen Lachübungen durch den Saal. 25 Menschen lachen, prusten, kichern.
Lachyoga ist eine Mischung aus einfachen Atemübungen und gezielten Lachübungen, die den ganzen Körper wieder in Schwung bringen. Ohne äußeren Anreiz, wie Witze oder Anekdoten, kommt der Mensch von ganz allein in die positive Stimmung. Vor etwa zwölf Jahren erfand der indische Arzt Madan Kataria die ungewöhnliche Methode. Allmorgendlich traf er sich mit Freiwilligen in einem Park in Bombay. Anfangs erzählte er wirklich nur Witze, bis er auf die Idee kam, seine Yogaübungen mit dem Lachen zu verbinden.
Inzwischen teilen auch viele Deutsche die Lust am Lachen. Rund 70 Lachclubs gibt es bundesweit. Ein Lachyogaverband mit dem Namen "Hoho-Haha" bildet neue Lachtrainer professionell aus. "Gelacht wird im Gehirn", erläutert Brigitte Abels, Gründerin des Verbandes, den Ursprung des guten Gefühls. "Der Lachtrainer macht mit uns deshalb auch viele Übungen, die mit positiven Gedanken zu tun haben. So bringt man sich selbst in die richtige Stimmung." "Lachen ist gesund", weiß schon der Volksmund, und auch medizinisch kann das Kichern und Prusten unterstützend bei Krankheiten eingesetzt werden. Beim Lachen fängt das Zwerchfell an zu hüpfen, das Herz schlägt schneller und der Blutdruck steigt.. "Lachen ist die beste Medizin, die aber keine Kasse verschreiben kann", sagt Rolf Dieter Hirsch, Professor für Alterspsychiatrie aus Bonn. In Rollenspielen setzt er das Lachen als heilsame Medizin für seine älteren Patienten ein.
Die Ergebnisse der Lachforschung, der so genannten Gelotologie, zeigen, dass Lachen heilsam ist und das allgemeine Wohlempfinden steigern kann. Lachen baut Stresshormone ab und stärkt das Immunsystem. Lachen führt auch zu einer geistigen Entspannung wie bei Meditationsübungen - bewirkt also gleichsam eine Art Atempause im Gehirn, weil niemand gleichzeitig Lachen und Denken kann.
Der Kurs absolviert gerade die Rasenmäherübung: nach gutem Luftholen und einem vorgetäuschten "Hahaha" explodieren einige geradezu in schallendes Lachen.
Das wohlige Gefühl in den Bäckchen genießen nun alle und die Stimmung ist heiter. Das Ziel, einen entspannten, lachfreudigen Abend zu verbringen, ist damit wohl erreicht.