Medtronic

Tausende Patienten von Herzschrittmacher-Rückruf betroffen

Medtronic hatte die Kliniken bereits informiert, jetzt geht der Hersteller an die Öffentlichkeit: In seltenen Fällen arbeitet der Schrittmacher nicht korrekt. Hunderttausende Herzschrittmacher müssen wohl ein Software-Update erhalten.

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Modell eines Herzschrittmachers: Das Gerät treibt das Herz an – Medtronic muss dies per Software-Update gewährleisten und ruft deshalb Geräte zurück.

Modell eines Herzschrittmachers: Das Gerät treibt das Herz an – Medtronic muss dies per Software-Update gewährleisten und ruft deshalb Geräte zurück.

© psdesign1 / Fotolia

MEERBUSCH. Tausende Träger von Herzschrittmachern in Deutschland sind von einem Rückruf mehrerer möglicherweise funktionsgestörter Modelle betroffen. Wie der Hersteller Medtronic am Donnerstag in Meerbusch mitteilte, kann es in sehr seltenen Fällen und nur in bestimmten Betriebsarten zu einer Stimulationspause kommen. Alle Patienten mit Geräten aus den betroffenen Serien könnten diese von ihrem Arzt in einen Modus umprogrammieren lassen, der eine solche Stimulationspause verhindert. Ein operativer Eingriff sei für die Umprogrammierung nicht erforderlich.

Die betroffenen Herzschrittmacher haben die Markennamen Adapta, Versa, Sensia, Relia, Attesta und Sphera sowie Vitatron der A, E, G und Q Serie. Die Geräte seien weltweit vom 10. März 2017 bis 7. Januar 2019 vertrieben worden. Von 156.957 Geräten weltweit habe es von zwei Patienten Berichte über vier Störungen gegeben. Die Patienten stammen nicht aus Deutschland.

Krankenhäuser wissen schon Bescheid

Bereits im Januar seien Kliniken und Ärzte entsprechend unterrichtet worden. Betroffene Patienten sollten in aller Regel bereits über ihren Arzt informiert worden sein. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte bewertete die von Medtronic veranlasste Maßnahme als zielführend und geeignet, Risiken für die Patienten zu minimieren.

Die dauerhafte Lösung werde ein Software-Update sein, das der Hersteller derzeit entwickelt und das nach der Freigabe in der zweiten Jahreshälfte zur Verfügung steht. Betroffenen Patienten riet das Bundesinstitut, sich bei Fragen an den behandelnden Arzt zu wenden.

Die exakte Zahl der in Deutschland betroffenen Patienten wollte Medtronic auf Weisung seiner Zentrale in den USA nicht nennen. Nach Recherchen des NDR sind an zwei Kliniken in Hannover 660 Patienten betroffen. Medtronic ist der größte Hersteller von Medizinprodukten in Deutschland. (dpa)

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