Anämie durch Eisenmangel - wann i.v.-Therapie?

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Patienten mit chronischen Entzündungen können Eisen aus Nahrung und oralen Präparaten schlecht resorbieren - vor allem im Entzündungsschub. "Mitverantwortlich dafür ist das Akute-Phase-Protein Hepcidin", erklärte Professor Jürgen Stein aus Frankfurt am Main. "Die Leber bildet es bei Vorliegen bestimmter Entzündungsmarker, es hemmt die Eisenresorption aus dem Duodenum."

Diese entzündungsbedingte Malresorption ist eine der Ursachen dafür, dass 25 bis 35 Prozent der Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) und 20 bis 60 Prozent der Patienten mit neu diagnostizierter Krebserkrankung an Eisenmangelanämie leiden. Andere Gründe sind Blutungen und Fehlernährung bei CED-Patienten sowie Strahlen- und Chemotherapie bei Krebskranken.

"Eine orale Eisensubstitution ist hier nicht zielführend", betonte Professor Hartmut Link aus Kaiserslautern bei der von Vifor Pharma Deutschland unterstützten Veranstaltung in Wiesbaden. Er empfahl die intravenöse Eisentherapie, etwa mit Ferinject®.

CED-Patienten sollten diese Therapie ab Hämoglobinwerten unter 10 g/dl erhalten, so Link. Krebspatienten mit Chemotherapie bekommen Erythropoietin (EPO), wenn ihr Hb unter 9 g/dl liegt, oder bei 9 bis 11 g/dl und klinischen Symptomen einer Anämie. "Aber auch EPO ist nur wirksam, wenn die Eisenspeicher gefüllt sind", betonte Link. (sir)

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