Umfrage zur Digitalisierung
Nötig ist ein „digitaler Wumms“ nach der Corona-Krise
Die Pandemie hat offengelegt, dass die Medizin in Deutschland einen enormen digitalen Nachholbedarf hat.
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Muss noch einige Hürden nehmen: die Digitalisierung im Gesundheitswesen.
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Es ist eines der eindeutigsten Ergebnisse der Leserumfrage von Springer Medizin, wozu die „Ärzte Zeitung“ gehört, zu den Folgen der Pandemie: Das Gesundheitswesen in Deutschland braucht einen Digitalisierungsschub. 76 Prozent der 470 teilnehmenden Leser sagen, dies treffe voll zu, weitere rund 18 Prozent halten dies für teilweise zutreffend.
Nicht einmal ganz sechs Prozent sehen keinen Bedarf für einen Ausbau der digitalen Kommunikation. Dabei ist der Wunsch nach einem „digitalen Wumms“ besonders unter Klinikärzten (79 Prozent) und im Management (82 Prozent), aber auch beim Pflegepersonal (84 Prozent) ausgeprägt.
Es gibt allerdings Leser, die Zweifel haben, ob die notwendigen Schlussfolgerungen gezogen werden und die daher befürchten, dass alle Bemühungen im Sande verlaufen werden.
Vor allem junge Ärzte fordern Fortschritte
Automatisierte und elektronische Kommunikation könnte auch die Zusammenarbeit der niedergelassenen Ärzte mit den Gesundheitsämtern verbessern. So klagt ein Leser, dass das Gesundheitsamt den Ärzten keine Rückmeldungen über Tests gegeben hatte.
Und gerade die nächste Ärztegeneration fordert Fortschritte in der digitalen Kommunikation. Es brauche „sichere und schnelle Informationskanäle, die alle Praxen und Kliniken gleichwertig und zuverlässig informieren“, schreibt etwa ein Weiterbildungsassistent. Andere wünschen sich, dass Pandemie-Errungenschaften wie die Tele-AU bleiben.
Künftig mehr Videokontakte?
Ein Lerneffekt aus der Pandemie und den daraus folgenden Beschränkungen für Sozialkontakte könnte zudem sein, dass in Zukunft vermehrt Videokonferenzen genutzt werden. Das schütze nicht nur vor Infektionen, sondern spare Zeit und schone Umweltressourcen. lautet die Meinung der Leser.
In freien Statements machen sich viele Leser Gedanken über eine neue Art des Lebens: weniger Konsum, weniger Wachstumsorientierung, weniger Umweltverschmutzung. „Die Menschen sollen Ruhe und Bescheidenheit in ihrem Alltag behalten und unnötigen Stress vermeiden“, schreibt ein Leser. (HL)