Unfall
Weniger Schwerverletzte sterben
BERLIN. In den letzten Jahren ist die Sterberate schwerverletzter Unfallopfer in der Klinik um die Hälfte gesunken - auf unter 10 Prozent. Diese positive Entwicklung sei vor allem einer besseren Erstversorgung im Krankenhaus zuzuschreiben, teilt die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) im Vorfeld des Deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU).
Er findet vom 28. bis 31. Oktober in Berlin statt. Wie die DGU-Leitlinie und die Diagnose mittels Ganzkörper-CT die Sterberate schwerverletzter Patienten in Schockräumen senken konnte, ist Thema beim DKOU, der von der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädischen Chirurgie (DGOOC) sowie dem Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) gemeinsam mit der DGU ausgerichtet wird.
Zirka 35.000 Patienten mit Polytrauma werden pro Jahr in die Schockräume deutscher Krankenhäuser eingeliefert. Häufig geht es dabei um Leben und Tod. Festgelegte Abläufe seien ein wesentlicher Erfolgsfaktor für das Überleben der Patienten und hätten in den vergangenen Jahren die Sterberate erheblich gesenkt, so die DGU.
Das zeige auch eine Studie, für die Unfallchirurgen des Uniklinikums Essen Informationen über rund 1000 Polytrauma-Patienten ausgewertet haben, die von 2002 bis 2011 bei ihnen erstversorgt worden waren.
Bemerkenswert seien vor allem zwei Ergebnisse: Nach Einführung der "S3-Leitlinie Polytrauma/Schwerverletzten-Behandlung" der DGU im Jahr 2011 sank die Sterberate der Patienten, die das Krankenhaus lebend erreichten, nahezu um die Hälfte.
Außerdem wiesen die Mediziner einen statistischen Zusammenhang zwischen der Zunahme computertomografischer Ganzkörperuntersuchungen und der Abnahme der Sterberate nach. (eb)