Erforschung von Hautkrankheiten

3D-Hautmodell für Hautbarriere-Studien

Kollagenmatrix, Fibroblasten und Keratinozyten sind Basis eines neuen 3D-Hautmodells.

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BERLIN. Ein an der RWTH Aachen vom Team um Professor Jens Malte Baron entwickeltes 3D-Hautmodell könnte klinische In-vitro-Studien zu Störungen der Hautbarriere erleichtern, wie sie bei Atopischer Dermatitis (AD) oder Hautverletzung auftreten.

Das 3D-Modell, so Baron beim Dermatologen-Kongress in Berlin, gehe von einer Kollagenmatrix aus, auf der Fibroblasten und einen Tag später eine Einzelschicht von Keratinozyten ausgesät würden. Im Verlauf von bis zu 18 Tagen reife eine Modellhaut heran, die in ihrem Aufbau aus Dermis und Epidermis sowie in ihrem Barriere-Verhalten große Ähnlichkeit mit natürlicher Haut habe.

Im 3D-Modell hätten sich AD-analoge Veränderungen durch Beeinflussung der epidermalen Differenzierung mittels Interleukin-31 hervorrufen lassen. Der Botenstoff habe die Expression von Lipiden und desmosomalen Proteinen sowie die Aufnahme von Allergenen dahingehend verändert, dass zytologisch und mikrobiologisch ein Äquivalent von AD-geschädigter Haut entstanden sei, so Baron bei der vom Unternehmen Bayer Vital unterstützten Veranstaltung.

Die Analyse der Anwendung zweier verschiedener Basistherapeutika im AD-Modell habe eine deutlich bessere Wundheilung durch die beiden Therapeutika im Vergleich zu unbehandelter Modellhaut ergeben. Dies habe sich auch in der Genexpression der behandelten Hautzellen widergespiegelt.

Baron unterstrich daher das Potenzial einer adäquaten Basistherapie für die AD-Therapie, wobei er besonders die Effektivität von Ceramid-Komponenten hervorhob. Diese würden zwar sehr wahrscheinlich nicht in die Lipidmatrix integriert, schüfen aber vermutlich ein Milieu, das die Reparatur der Hautbarriere begünstige. Durch Beschuss des Hautmodells mit fraktioniertem Licht eines CO2-Lasers sei es auch gelungen, ein Modell oberflächlicher Hautverletzungen zu entwickeln. In diesem Modell habe ein Dexpanthenol-haltiges Basistherapeutikum (Bepanthen® Wund- und Heilsalbe) im Vergleich zu Vaseline wie auch zu unbehandelter Haut einen schnelleren und verbesserten Wundverschluss bewirkt. Sowohl die DDG-Auszeichnung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) für den besten freien Vortrag als auch der Preis für das beste Poster gingen mit Yvonne Marquardt und Philipp M. Amann an Wissenschaftler aus der Forschungsgruppe um Baron. (jgr)

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