ADHS-Therapie verringert die Suchtneigung
MÜNCHEN (sto). Jugendliche mit ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung) haben ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Suchterkrankung.
US-Studien haben eine Komorbidität von ADHS und Substanzmittel-Mißbrauch (etwa Zigaretten, Alkohol, Marihuana) zwischen 35 und 71 Prozent ergeben, hat Dr. Martin Ohlmeier von der Medizinischen Hochschule Hannover beim Interdisziplinären Kongreß für Suchtmedizin in München berichtet.
Andere Untersuchungen hätten ergeben, daß es bei ADHS-Betroffenen früher und stärker zur Abhängigkeit komme im Vergleich zu Sucht-Gefährdeten ohne ADHS. Auch würden bei Suchtpatienten oftmals rückwirkend Hinweise auf eine nicht diagnostizierte ADHS gefunden, berichtete Ohlmeier.
Inzwischen sei aber auch belegt worden, daß die Behandlung von Kindern mit ADHS mit Methyl-phenidat die Gefahr einer späteren Suchterkrankung verringert.