Kommentar

Ärzte gesucht für Zappelphilippe

Wolfgang GeisselVon Wolfgang Geissel Veröffentlicht:

Viele verhaltensauffällige Kinder werden gar nicht als ADHS-krank erkannt. Andererseits gibt es häufig Falsch-Positiv-Diagnosen, obwohl ganz andere Ursachen vorliegen. Kinder mit psychiatrischen Störungen sind in Deutschland sehr schlecht versorgt, und zwar vor allem, weil spezialisierte Fachärzte fehlen.

Die Situation ist für viele Betroffene und ihre Familien fatal. Weil verhaltensauffällige Kinder häufig im Unterricht stören, werden sie in manchen Bundesländern schnell aus einer Regelschule aussortiert und landen manchmal schon nach wenigen Monaten auf einer Förderschule.

Eine sorgfältige kinderpsychiatrische Untersuchung ist nötig, um bei Symptomen wie motorischer Unruhe, Unaufmerksamkeit und Impulsivität die richtige Diagnose zu stellen. Eine mögliche medikamentöse Therapie muss zudem in ein umfassendes Behandlungskonzept eingebettet werden. Nur so lässt sich der Verdacht vermeiden, unruhige Kinder mit Tabletten einfach ruhigstellen zu wollen.

Ärzte, die sich zu ADHS weiterbilden, werden daher dringend gebraucht. Diagnostik und Therapie-Einstellung sollten zwar Spezialisten vorbehalten bleiben. Hausärzte können aber etwa betroffene Jugendliche zusammen mit Fachärzten mitbetreuen.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Reizbar, impulsiv, unruhig: ADHS oder bipolare Störung?

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Konsequente Behandlung

Gut therapierte ADHS-Patienten rauchen seltener

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Empfehlungs-Wirrwarr

Drei Hypertonie-Leitlinien: So unterscheiden sie sich

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung