Kommentar
Arzneien sind nicht immer Schuld
Nehmen Frauen regelmäßig Medikamente und werden sie schwanger, fragen sie: Schaden die Arzneien meinem Kind? Fast ein Dilemma für den Arzt. Denn von seiner Antwort hängt auch ab, ob ein Abbruch erwogen wird.
Erfolgt der nicht und hat das Kind Fehlbildungen, kann es "schlecht beraten" heißen. Prozesse in dieser Richtung hat es gegeben.
Nun hat eine Studie ein erhöhtes Risiko für angeborene Herzfehler ergeben, wenn im ersten Trimenon ACE-Hemmer eingenommen wurden.
Sollten Frauen deshalb einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen lassen, wenn sie unter einer Therapie mit ACE-Hemmern schwanger werden? Diese Entscheidung müssen sie selbst treffen. Als Grundlage dafür sollten sie aber die ganzen Studienergebnisse kennen.
Denn in der Studie gab es nicht nur auch für andere Antihypertensiva ein erhöhtes Risiko. Sondern die Forscher haben auch gefragt, wie es bei Schwangeren mit Hypertonie aber ohne entsprechende Therapie aussieht.
Auch hier war das Risiko für das Ungeborene erhöht! Eine Grunderkrankung kann also ebenfalls ein Risiko für den Fetus bedeuten, nicht nur Arzneien dagegen. Auch das müssen Ärzte wissen und kommunizieren.
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