Bei Rheuma helfen auch Entspannungsübungen
Eine effektive Arzneitherapie ist bei rheumatischen Erkrankungen wichtig. Positiv wirken aber auch Entspannungstechniken.
Veröffentlicht:
Entspannungstechniken haben vier Effekte auf Körper und Geist.
© Foto: falkjohannwww.fotolia.de
"Nicht nur körperliche Reaktionen wie Schmerzverhalten, Muskelanspannung und sensorische Wachheit werden durch Entspannung verbessert", hat Dr. Petra Georgiewa, Psychologin an der Charité Berlin, berichtet. Auch psychosoziale Reaktionen wie die emotionale Befindlichkeit und physische Belastbarkeit werden positiv beeinflusst", so Georgiewa beim Rheuma-Kongress in Berlin. Nach ihren Worten haben Entspannungsverfahren vier Effekte. Sie wirken
- muskulär, indem sie die Spannung reduzieren,
- kognitiv, indem sie die Konzentration erhöhen,
- emotional auf die Körperwahrnehmung und
- mental, indem sie eine Haltung des "Geschehenlassens" induzieren.
Die Wirksamkeit von Entspannungs- und kognitiven Verfahren auf rheumatologische Erkrankungen sei in Studien nachgewiesen, so Georgiewa auf einer Veranstaltung von UCB. Solche Erfolge seien auf vielfältige Weise messbar, etwa mit dem Elektromyogramm (EMG), über Atmungs- und Kreislaufreaktionen, die Thermoregulation, den Ruhe-Energieumsatz, blutchemische Veränderungen - wie im Spiegel der Stresshormone - und das EEG.
Georgiewa zählte geeignete Entspannungsverfahren auf: "Dazu gehören autogenes Training, progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, aber auch diverse Methoden asiatischen Ursprungs wie Yoga oder Chi-Gong", sagte sie. "Gerade letztere erfordern aber bei Schmerzpatienten eine langsame Annäherung." So könne jeder Rheumapatient eine für ihn geeignete Entspannungsmethode finden, die, wenn auch nicht immer den Schmerz, so doch Schlafstörungen oder Erschöpfung reduziere.