Bei Rheuma zählen besonders die ersten drei Monate

WIESBADEN (ner). Werden Patienten mit rheumatoider Arthritis innerhalb von drei Monaten nach Auftreten erster Symptome behandelt, können Gelenkveränderungen und Behinderungen für lange Zeit verhindert werden. Um eine solche Frühtherapie zu erreichen, müßten sich die derzeitigen Versorgungsstrukturen ändern, haben Kollegen beim Internistenkongreß in Wiesbaden gefordert.

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Die Konsequenz eines späten Therapiebeginns sei, daß hauptsächlich symptomatisch behandelt werden könne, sagte Dr. Brigitte Krummel-Lorenz, Rheumatologin aus Frankfurt am Main. Strukturelle Gelenkveränderungen seien dann kaum noch rückgängig zu machen.

Erfolge die Behandlung dagegen innerhalb von drei bis sechs Monaten nach Symptombeginn, werde Behinderungen vorgebeugt und bereits vorhandene Bewegungseinschränkungen würden gemindert, so Krummel-Lorenz bei einer Veranstaltung des Unternehmens Abbott Immunology.

Derzeit brauchen die Hälfte der Patienten mit rheumatischen Krankheiten länger als sechs Monate, bevor sie beim Rheumatologen vorstellig werden. Als eine Ursache für den verzögerten Therapiebeginn nannten Krummel-Lorenz und ihr Kollege Dr. Lothar Maier aus Hofheim die zu geringe Zahl internistischer Rheumatologen in Deutschland.

Derzeit liege die Versorgungsdichte bei einem Rheumatologen pro 300 000 Einwohner, wünschenswert wäre ein Verhältnis von 1 zu 150 000. Dies auch deshalb, weil jeder zweite Rheumakranke eine kontinuierliche Betreuung vom Rheumatologen benötige.

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