Bricht die Scapula, hilft oft nur eine Operation

GARMISCH (grue). Das Schulterblatt liegt tief unter Muskelpaketen und ist deshalb recht gut geschützt. Bei Hochrasanztraumata - etwa bei schweren Motorradunfällen - kann es dennoch brechen und ist dann häufig instabil.

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Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn außer dem Schulterblatt auch noch das Schlüsselbein gebrochen ist. Dann haben die Bänder oft keinen Halt mehr und das Ganze wird instabil, die Chirurgen sprechen von einer floating shoulder. Die Scapula muss in diesen Fällen reponiert und mit einer Platte stabilisiert werden.

"Ob eine Osteosynthese nötig ist, hängt mehr von der Qualität der Bänder ab als von den Frakturen." Darauf wies Professor Volker Bühren von der BG Unfallklinik Murnau beim Kongress für Wintersportmedizin in Garmisch-Partenkirchen hin. Eine stabile Kompressionsfraktur des Scapulahalses heile auch ohne chirurgischen Eingriff. Instabile Mehrfachfrakturen oder solche mit Gefäß- und Nervenverletzung müssen im Gegensatz dazu immer operiert werden. Das gilt auch bei Sprengung des Schultereckgelenkes oder wenn die Bruchfragmente stark verschoben sind.

Am schwierigsten ist die Situation bei scapulothorakaler Dissoziation, einer komplexen Verletzung des gesamten Schultergürtels. Ursache ist meist ein Hochrasanztrauma nach Auto- oder Motorradunfällen, sagte Bühren. Außer den Knochen sind dann auch große Gefäße und Nerven verletzt, im schlimmsten Fall ist das komplette Nerven-Gefäß-Geflecht abgerissen. Dann steht nach dem Prinzip "Life before Limb" die Versorgung der Gefäße an erster Stelle. Bei relevanter Blutung oder langer Ischämiezeit kann eine primäre Amputation notwendig werden.

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