Kommentar
Der Stuhltest, der mehr kann
In den USA steht für das Darmkrebs-Screening wohl in Bälde ein neuer Stuhltest zur Verfügung: Ein Expertenpanel der US-Zulassungsbehörde FDA hat Ende März für den DNA-basierten "Cologuard" votiert.
Dieser wurde gegenüber seinen Vorläufern deutlich verbessert: Er erkennt verschiedene krebsspezifische Genmutationen und spricht zudem auf Hämoglobin im Stuhl an. Im Vergleich mit einem immunologischen Okkultbluttest entdeckte er in einer Studie deutlich mehr Karzinome oder deren Vorstufen.
Der Preis war die geringe Spezifität: Etwa zehn Prozent der Teilnehmer hatten einen Krebsverdacht im Stuhltest, der sich in der Koloskopie nicht bestätigte. Dennoch ist dieser Test eine interessante Neuerung: Die Hemmschwelle, so ein nicht-invasives Verfahren zu nutzen, ist niedrig; deutlich niedriger als für die Koloskopie - auch wenn er diese natürlich nicht ersetzen kann.
Gegenüber "Hämoccult" und iFOBT hat der Gentest den Vorteil, dass er nicht nur Läsionen erkennt, die bluten. Dies tun nämlich bei Weitem nicht alle Tumoren oder Vorstufen.
Die entscheidenden Fragen werden nun sein: In welchen Abständen soll man ihn einsetzen? Was tun bei positivem Befund? Was ist mit den Kosten? Wenn diese Fragen beantwortet sind, wird man den neuen Test vielleicht empfehlen können.
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