Darmkrebs-Früherkennung
Deutscher Preis für Krebspräventionsforschung erstmals verliehen
Für ihre Forschungsarbeit zur Darmkrebs-Früherkennung sind Professor Hermann Brenner und Dr. Jakob Kather mit dem erstmals verliehenen Deutschen Preis für Krebspräventionsforschung ausgezeichnet worden.
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Das DKFZ hat erstmals den Deutschen Preis für Krebspräventionsforschung verliehen. Preisträger des Hauptpreises ist Professor Herrmann Brenner, den Nachwuchspreis erhält Dr. Jakob Kather.
© [M] Fahnen: Uli Deck / dpa | Brenner: Jung/DKFZ | Kather: UK Aachen
Heidelberg. Um herausragenden Leistungen in der Krebspräventionsforschung Anerkennung zu zollen und ihnen mehr öffentliche Aufmerksamkeit zu verschaffen, hat das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) erstmalig den Deutschen Preis für Krebspräventionsforschung verliehen.
Träger des Hauptpreises ist in diesem Jahr der Epidemiologe Professor Hermann Brenner vom DKFZ, der Nachwuchspreis geht an Dr. Jakob Kather vom Universitätsklinikum Aachen. Beide Wissenschaftler werden für ihre Leistungen auf dem Gebiet der Darmkrebs-Früherkennung ausgezeichnet, teilt das DKFZ mit. Verliehen wurde der Preis beim 2. Deutschen Krebsforschungskongress, der vom 18. bis 19. Oktober virtuell stattgefunden hat.
Professor Hermann Brenner „hat die teilweise weltweit führenden Kohortenstudien zur Evaluation der Wirksamkeit der Darmkrebsfrüherkennung aufgebaut“, heißt es in der Mitteilung. Mit diesen Studien habe er eindeutig belegen können, dass die Darmspiegelung ein hochwirksames Instrument ist, um sowohl die Neuerkrankungsrate als auch die Darmkrebs-Sterblichkeit drastisch zu senken.
Darüber hinaus habe er ermittelt, wie sich die Teilnahmerate an der Darmkrebsvorsorge steigern lässt, und Risikomarker identifiziert, über die das individuelle Darmkrebs-Risiko eingeschätzt werden kann. Damit könne die Darmkrebsvorsorge in Zukunft noch zielgerichteter und effizienter gestaltet werden.
Preis soll alle zwei Jahre verliehen werden
Der Nachwuchspreis für Krebspräventionsforschung geht an Dr. Jakob Kather, der als Arzt an der Universitätsklinik Aachen arbeitet und parallel die Arbeitsgruppe „Computational Oncology“ an der RWTH Aachen leitet. Auch Kather, der neben seinem Medizinstudium einen Masterstudiengang „Medical Physics“ absolvierte, wird für Forschungen zur Darmkrebsfrüherkennung ausgezeichnet.
„Er arbeitet an der Schnittstelle zwischen Medizin und Informatik und setzt erfolgreich künstliche Intelligenz und „Deep Learning“-Verfahren ein, um Darmtumoren anhand von Gewebeschnitten besser beurteilen zu können und damit rasch zur richtigen Therapie zu finden“, so das DKFZ.
Der Deutsche Preis für Krebspräventionsforschung, der von der Manfred Lautenschläger-Stiftung gestiftet wird, soll von nun an alle zwei Jahre verliehen werden. Der Preis ist zweigeteilt. Der mit 25.000 Euro dotierte Hauptpreis richtet sich an exzellente, arrivierte Forscherinnen und Forscher; der mit 5000 Euro dotierte Nachwuchspreis soll jungen Wissenschaftlern ein Ansporn sein. Die Auswahl der Preisträger erfolgte durch eine hochrangige internationale Jury.
„Forschungsprojekte, die sich Fragen der Krebsprävention widmen, sind innerhalb der Krebsforschung unterrepräsentiert und unterfinanziert. Für junge Wissenschaftler sind sie oft wenig attraktiv, denn Erfolge von Krebspräventionsmaßnahmen lassen sich meist erst Jahre oder sogar Jahrzehnte nach ihrer Einführung in der Statistik ablesen.
Das verträgt sich nicht mit der Planung einer Karriere“, wird Professor Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des DKFZ, in der Mitteilung zitiert. Mit dem Deutschen Preis für Krebspräventionsforschung gebe es nun einen Anreiz, sich auf diesem lebensrettenden Forschungsgebiet zu engagieren. (eb)