Kommentar zu Paracetamol
Eine suboptimale Studie
Paracetamol gilt als das am schwächsten wirksame Präparat in der Gruppe der peripher wirkenden Analgetika. Es wird unter anderem von der Deutschen Schmerzliga als Medikament der ersten Wahl bei harmlosen akuten Rückenschmerzen empfohlen.
In der ersten Placebo-kontrollierten Studie mit Paracetamol - PACE - stellt sich nun heraus, dass das Analgetikum bei leichten bis moderaten Schmerzen diese nicht besser lindert als ein Scheinpräparat.
Dieses Studienergebnis ist aber allenfalls ein erster Hinweis auf eine Unwirksamkeit von Paracetamol in dieser Indikation und sollte nicht Anlass sein, die eine oder andere Leitlinie sogleich zu ändern. Denn dazu war die Studie nicht optimal ausgerichtet.
Unter anderem hatten alle Studienteilnehmer außer der Medikation auch Empfehlungen erhalten, die Beweglichkeit auch nichtmedikamentös wiederzuerlangen. Leider haben die Studienautoren es versäumt, genau diesen Aspekt weiter zu klären: Welchen Effekt hat eine nichtmedikamentöse Strategie ohne zusätzliches Paracetamol oder Placebo?
Hätte es auch diesen Studienarm gegeben, hätte das Gesamtergebnis auch eine viel stärkere Aussagekraft. Vielleicht ist Paracetamol in dieser Indikation ja gar nicht so schwach!
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