Prostata-Ca
Erste Erfolge mit neuem Wirkstoff
HEIDELBERG. Forscher im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) haben den Wirkstoff PSMA-617 entwickelt, der spezifisch an Prostatakrebszellen andocken kann (J Nucl Med 2015; 56:914-920).
Gebunden an das schwach strahlende diagnostische Radionuklid Gallium-68 könne PSMA-617 kleinste Ansammlungen von Prostatakrebszellen im PET sichtbar machen, teilt das DKFZ mit.
Markiert mit einem stark strahlenden therapeutischen Radionuklid könne PSMA-617 gezielt Krebszellen vernichten. Ein erster klinischer Einsatz des Radiopharmakons im Universitätsklinikum Heidelberg sei erfolgversprechend verlaufen.
Nach Therapie mit Lutetium-markiertem PSMA-617 sei bei etwa 70 Prozent der Patienten der PSA-Wert stark abgesunken, nach Therapie mit Actinium-markiertem PSMA-617 sogar bei allen Patienten.PET/CT-Aufnahmen bestätigten darüber hinaus, dass die Metastasen kleiner wurden oder gar nicht mehr nachweisbar waren.
"Die Ergebnisse waren so vielversprechend, dass wir so bald wie möglich in einer klinischen Studie prüfen wollen, ob das PSMA-617 anderen Therapieverfahren überlegen ist", wird Nuklearmediziner Professor Uwe Haberkorn vom Universitätsklinikum Heidelberg in einer Mitteilung des DKFZ zitiert. (eb)