Preis
Forschungen zu Hepatitis B ausgezeichnet
HANNOVER. Erstmals vergab die Deutsche Leberstiftung den "Preis der Deutschen Leberstiftung", mit dem eine herausragende Publikation aus dem Bereich der Hepatologie ausgezeichnet wird. Prämiert wurde die Arbeit "Specific and Nonhepatotoxic Degradation of Nuclear Hepatitis B Virus cccDNA" (Science 2014; 343 (6176): 1221-1228).
Das Preisgeld in Höhe von 7500 Euro geht zu gleichen Teilen an die Erstautoren Dr. Julie Lucifora und Dr. Yuchen Xia, Technische Universität München/Helmholtz Zentrum München, teilt die Deutsche Leberstiftung mit. Gestiftet wird der Preis von der Firma Norgine.
Die Publikation zeige eine Möglichkeit der Heilung von Hepatitis B durch Elimination der cccDNA (covalently closed circular DNA). Momentan verfügbare antivirale Medikamente können das Hepatitis B-Virus kontrollieren, aber nicht vollständig eliminieren. Grund dafür ist vor allem die cccDNA. Das Virus legt diese in mehreren Kopien im Kern infizierter Leberzellen ab und schützt sich so vor Zerstörung.
So kann das Hepatitis B-Virus reaktiviert werden, sobald eine Hepatitis B-Therapie abgesetzt wird oder eine Immunschwäche vorliegt.Die Wissenschaftler haben nun einen Mechanismus gefunden, das virale Erbgut gezielt im Zellkern der Leberzellen anzugreifen und zu eliminieren (Degradation).
Dabei wird die Wirtszelle - entgegen der bisherigen Vermutungen - nicht geschädigt. Damit gibt es erste Ansätze für eine Therapie, mit der die Hepatitis B tatsächlich geheilt werden könnte. (eb)