bng-Jahrestagung
Gastroenterologen sehen Selbstverwaltung und Freiberuflichkeit gefährdet
Sicherstellung und Bedarfsplanung werden den vertragsärztlichen Körperschaften aus der Hand genommen, warnt der Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen. Schuld sei Lauterbachs Klinikreform.
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Der wieder gewählte Vorstand des Berufsverbandes der niedergelassenen Gastroenterologen: Schatzmeister Markus Dreck, Sprecherin Petra Jessen Vorsitzender Ulrich Tappe und Vize Leopold Ludwig (von links).
© Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands e. V.
Nürnberg. Die von Gesundheitsminister Karl Lauterbach im Zuge seiner Klinikreform geplante Öffnung des Kliniksektors für hausärztliche wie auch ambulante fachärztliche Untersuchungen und Behandlungen stößt dem Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands (bng) sauer auf.
Sicherstellung und Bedarfsplanung würden den vertragsärztlichen Körperschaften aus der Hand genommen, sagte der am Wochenende wiedergewählte bng-Verbandsvorsitzende Dr. Ulrich Tappe auf der Jahrestagung des Verbands in Nürnberg. Planwirtschaft gewinne die Oberhand und vorwiegend unter wirtschaftlichen Zielen agierenden Investoren werde der Weg frei gemacht, beklagte Tappe.
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„Unfaire Konkurrenzsituation“ für selbstständige Praxen
Selbstständige Praxen würden so in eine unfaire Konkurrenzsituation gestoßen, in der viele nicht werden bestehen können. Aber auch der freie Beruf sei in Gefahr, wenn der Arzt keine eigenständigen Entscheidungen mehr treffen könne und nur noch einer gewinnorientierten Wirtschaftlichkeit oder einer staatlichen Planwirtschaft unterliege, warnte der Verbandsvorsitzende. (bar)