Gastroparese? Diagnose gelingt mit Magenkapsel

DÜSSELDORF (eis). Eine unverdaubare Kapsel mit Sensoren für pH-Wert und Temperatur ist zur Diagnostik bei Patienten mit Verdacht auf Gastroparese geeignet. Aufwand und Risiken der Methode sind dabei geringer als beim bisherigen Goldstandard Szintigrafie, wurde beim Diabetes Update in Düsseldorf berichtet.

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Die Diagnostik einer Gastroparese ist häufig schwierig, weil bei vielen Patienten die typischen gastrointestinalen Leitsymptome fehlen. Dazu gehören Übelkeit, Erbrechen, postprandiales Völlegefühl und epigastrische Schmerzen. Das liegt möglicherweise daran, dass bei autonomer Neuropathie afferente viszerale Nervenfasern im Gastrointestinaltrakt geschädigt sind, hat Professor Dan Ziegler berichtet.

Als diagnostischer Goldstandard bei Verdacht auf Gastroparese gilt die Magenentleerungs-Szintigrafie. Die Methode sei jedoch aufgrund des Geräte-Aufwands oft nicht verfügbar, teuer und mit Strahlenexposition verbunden, sagte der Neuropathie-Experte vom Institut für klinische Diabetologie am Deutschen Diabetes-Zentrum in Düsseldorf.

Eine neue Methode zur Bestimmung der Magenentleerung ist die sogenannte SmartPill®. Die unverdaubare Kapsel wird von Patienten mit 50 ml Wasser aufgenommen. Während des Transits durch den Gastrointestinaltrakt misst das System den luminalen pH-Wert sowie die Temperatur- und Druckverhältnisse. Die Dauer der Magenentleerung lässt sich mit den Messdaten ermitteln, wie eine Vergleichsstudie mit der Szintigrafie ergeben hat.

In der Studie wurden 87 gesunde Probanden und 61 Patienten mit Gastroparese mit beiden Methoden untersucht (Aliment Pharmacol Ther 15, 2008, 186). Mit der SmartPill® habe sich zwischen Patienten mit Gastroparese und Kontrollpersonen unterscheiden lassen, sagte Ziegler. Die Methode könnte sich als Alternative zur Szintigrafie etablieren.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.smartpillcorp.com

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