Datenbank-Analyse
Gicht-Patienten oft ohne Medikation
LONDON. Bei der medikamentösen Therapie von Gicht-Patienten gibt es noch reichlich Luft nach oben. Mit 22 Prozent erhält nur eine Minderheit binnen 30 Tagen nach der Diagnose eine harnsäuresenkende Therapie. Im Jahr nach der Diagnose steigt dieser Anteil zwar, aber nur auf 34 Prozent. Das hat die Auswertung einer Datenbank mit über 18.000 Gicht-Patienten in Schweden ergeben (EULAR 2016, Poster THU0520).
Waren die Patienten männlich, bereits über 60 Jahre alt oder hatten eine eingeschränkte Nierenfunktion oder eine oder mehrere Komorbiditäten, erhielten sie eher einen Harnsäuresenker. Von jenen Patienten mit Therapie stoppten 39 Prozent binnen 125 Tagen diese zeitweilig. Im gesamten ersten Jahr unternahmen sogar 65 Prozent einen zeitweiligen Stopp. Dabei müsse die harnsäuresenkende Therapie meist lebenslang erfolgen, betonte Professor Eliseo Pascual vom Uniklinikum in Sant Joan d'Alacant in Spanien beim EULAR-Kongress. (hub)