Leberkrebs

Gute Chancen bei gezielter Früherkennung

Leberkrankheiten verlaufen meist schleichend. Anlässlich des heutigen Lebertages rät die Deutsche Leberhilfe deshalb: Früherkennung ist das A und O.

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Früh erkannt, lassen sich Lebererkrankungen meist gut behandeln.

Früh erkannt, lassen sich Lebererkrankungen meist gut behandeln.

© Sebastian Kaulitzki / fotolia.co

KÖLN. Der Leberzellkrebs ist weltweit die fünfthäufigste Tumorerkrankung und gehört zu den drei häufigsten Todesursachen, die durch Tumore hervorgerufen werden. Er ist Todesursache Nummer eins bei Patienten mit Leberzirrhose.

 Ernste Beschwerden treten oft erst im späten Stadium auf, meist liegt als Folge einer Lebererkrankung eine Leberzirrhose vor und der Leberzellkrebs ist dann eine Spätfolge, bei der im fortgeschrittenen Zustand keine Heilung mehr möglich ist.

Doch wenn er frühzeitig erkannt wird, ist Leberzellkrebs heilbar, betont die Deutsche Leberhilfe in einer Mitteilung zum 15. Deutschen Lebertag.

"Beim Leberzellkrebs haben wir eine einzigartige Situation, weil 90 Prozent der Patienten vorher bekannt sind. Es handelt sich um Hochrisikopatienten mit Vorerkrankungen der Leber", wird Professor Peter Galle, Projektleiter der Gastro-Liga e.V. und Direktor der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik vor der Universitätsmedizin Mainz in der Mitteilung zitiert.

Der Leberzellkrebs treffe nicht unvorbereitet irgendjemanden in der Mitte des Lebens, wie etwa beim Darmkrebs, sondern es seien definierte Patienten, die bereits an einer Hepatitis-B- oder -C-Virusinfektion leiden oder wegen Alkoholabusus leberkrank sind.

Regelmäßige Überwachung nötig

Durch eine regelmäßige Überwachung dieser Patienten steigt die Chance, den Leberzellkrebs in einer so frühen Phase zu erkennen, dass man ihn durch eine Operation oder andere Verfahren heilen kann. Tatsächlich ist es aber genau umgekehrt: 70 Prozent der Erkrankungen werden erst in einem nicht mehr heilbaren Stadium erkannt.

Das ist ein deutliches Zeichen für eine gravierende Unterversorgung der chronisch leberkranken Patienten. Ein Ausweg sind regelmäßige Verlaufskontrollen der Erkrankung. Das eröffnet die Möglichkeit, Patienten in einer heilbaren Früherkennungsphase zu diagnostizieren.

Es gibt Länder, die das bereits praktizieren, zum Beispiel Japan. Dort sind die Menschen viel mehr auf Vorsorge ausgerichtet, werden auch dementsprechend erfasst und auch in größerem Umfange geheilt als in Deutschland oder anderen europäischen Ländern.

Als Standardempfehlung gilt: alle sechs Monate alle Patienten mit Leberzirrhose mit Ultraschalluntersuchung zu kontrollieren. Damit besteht eine gute Chance auf Früherkennung des Leberkrebses in einem Stadium, in dem eine Heilung noch möglich ist.

Patienten, die regelmäßig überwacht werden sollten, sind vor allem solche mit einer Hepatitis B- oder -C-Virusinfektion, Fettleber oder Erkrankung aufgrund von Alkoholmissbrauch. In Deutschland haben vor allem Patienten mit Fettleber zugenommen, viele Menschen mit Übergewicht sind betroffen.

Die daraus resultierende große Patientenzahl macht es notwendig, dass diesen Patienten Fragen zu Lebensweise und zu Leberwerten schon beim Hausarzt gestellt werden sollten. Die Werte sollten regelmäßig überprüft und auch geringfügig erhöhte vom Facharzt abgeklärt werden. Dann kann die leitlinienkonforme Überwachung stattfinden.

Früherkennung mit Ultraschall

Für die Heilung und die Prognose von Patienten mit Leberzellkrebs spielt die Größe des Tumors eine große Rolle. Als Kerngröße gilt: bis zu drei Knoten, die jeweils maximal drei Zentimeter messen oder ein Knoten, der nicht mehr als fünf Zentimeter misst.

Wenn diese Größe nicht überschritten wird, ist Heilung noch möglich. Zur Krebsfrüherkennung eignet sich eine Ultraschalluntersuchung. Dann ist es möglich, den Tumor zu resezieren oder zu veröden oder das erkrankte Organ durch eine Transplantation zu ersetzen.

Für die Zukunft bedeutet eine Früherkennung in jedem Fall eine Verbesserung der Überlebenschance, denn Leberzellkrebs ist Todesursache Nummer eins bei Patienten mit Leberzirrhose. (eb)

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