Partner-Studie

HIV-Therapie bietet dem Partner Schutz

Virustatika reduzieren bei HIV-Infizierten die Viren so stark, dass sie auch bei ungeschütztem Verkehr den Sexualpartner nicht oder selten anstecken.

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KÖLN. Den Schutzeffekt einer Therapie belegt die europaweite "Partner-Studie" mit 1145 serodiskordanten Paaren: Ein Partner war HIV-positiv, der andere HIV-negativ. Die HIV-Infizierten waren so gut behandelt, dass die Viruslast unter 40 HIV-RNA Kopien pro Milliliter Blutplasma lag.

Die Ergebnisse werden auf dem 12. Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin (KIT 2014) am 26. Juni 2014 in Köln vorgestellt, teilt die Deutsche Gesellschaft für Infektiologie mit.

Die Forscher hatten an über 75 HIV-Zentren 458 homosexuelle und 687 heterosexuelle Paare untersucht und befragt. So fanden sie heraus, dass bei durchschnittlich einem ungeschützten Geschlechtsverkehr pro Woche und Paar das HI-Virus nicht zwischen den Partnern übertragen wurde. Zwar infizierten sich einige HIV-negative Teilnehmer, jedoch über weitere Sexualpartner, wie die genetische Analyse der Viren ergab,

Ein kleines Restrisiko bleibe, für den Analverkehr größer als für andere Formen des Geschlechtsverkehrs. In einer Fortführung der Partner-Studie sollen die Daten nun auch bei homosexuellen Paaren valider werden.

Keinesfalls sollten die Ergebnisse ein Freibrief zu ungeschütztem Verkehr sein, Kondome böten auch weiterhin den besten Schutz vor einer HIV-Infektion, wird in der Mitteilung betont. In erster Linie gehe es darum, das Ansteckungsrisiko deutlich zu senken.

Die Studie ist einerseits bedeutsam für serodiskordante Paare mit Kinderwunsch. Andererseits wird dadurch die psychologische Belastung innerhalb der Partnerschaften gesenkt, denn HIV-Infizierte haben oft große Angst, andere anzustecken.

Weitere Konsequenzen dieser Forschungsergebnisse werden auf dem Kongress diskutiert. (eb)

Weitere Infos finden Sie unter: www.kit2014.de

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