Neue STIKO-Empfehlung

HPV-Impfung für Neunjährige!

Die Ständige Impfkommission hat neue Empfehlungen herausgegeben: So sollen jetzt schon neunjährige Mädchen gegen Humane Papillomviren geimpft werden. Und eine Änderung gibt es bezüglich der Pneumokokken-Impfung.

Veröffentlicht:
Schutz für Mädchen: Gegen HPV sollte vor dem ersten Geschlechtsverkehr geimpft werden.

Schutz für Mädchen: Gegen HPV sollte vor dem ersten Geschlechtsverkehr geimpft werden.

© Alexander Raths / fotolia.com

BERLIN. Ab sofort sollen alle Mädchen im Alter von 9 bis 14 Jahren die Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) bekommen, und nicht wie bisher empfohlen mit 12 bis 17 Jahren.

Dies ist die wichtigste Änderung in den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) für das nächste Jahr, die jetzt veröffentlicht worden sind (Epi Bull 2014; 34: 305).

Zudem wurden die Empfehlungen zur Pneumokokken-Impfung überarbeitet, die jetzt zum Beispiel auch für Träger von Cochlea-Implantaten empfohlen wird. Die neue Meningokokken-B-Impfung ist von der STIKO nicht in den Impfkalender aufgenommen worden. Eine ausführliche Begründung dazu will das Gremium in Kürze nachliefern.

Impfung am wirksamsten vor dem ersten Geschlechtsverkehr

Der hauptsächliche Übertragungsweg für HPV-Infektionen am Gebärmutterhals sind Sexualkontakte. Die Impfung ist daher am wirksamsten, wenn sie vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgt.

Der erste Geschlechtsverkehr ist jedoch meist nicht geplant und wird nicht mit Eltern oder impfenden Ärzten besprochen.

Studien zufolge verpasst daher bisher ein Großteil der Mädchen in Deutschland den idealen Impfzeitpunkt vor dem ersten Geschlechtsverkehr, berichtet das Robert Koch-Institut (RKI) in einer Mitteilung zu den Empfehlungen.

Mit der Herabsetzung des Impfalters soll erreicht werden, dass mehr Mädchen als bisher vor HPV-Infektionen geschützt werden, bevor sie sexuell aktiv werden.

Hinzu kommt: Höhere Antikörper-Antworten legen nahe, dass jüngere Mädchen besser auf eine Impfung gegen HPV ansprechen als ältere. Zudem sind in dem jüngeren Alter nur noch zwei statt bisher drei Impftermine erforderlich.

Die Herabsetzung des Impfalters hat auch den Vorteil, dass Mädchen beim Vorsorgetermin U11 im Alter von 9 bis 10 Jahren meist Kontakt zum Arzt haben. Dabei kann - wie auch bei der "J1"-Untersuchung im Alter von 12 bis 14 Jahren - gegen HPV geimpft werden.

Auch WHO empfiehlt HPV-Impfung ab 9 Jahren

Es gibt bislang keine Hinweise darauf, dass die Schutzwirkung nach HPV-Impfung nachlässt. Das zeige eine bisher nicht publizierte neue Übersichtsarbeit zu Effektivität und Dauer des Impfschutzes gegen humane Papillomviren, berichtet das RKI in der Mitteilung. Auch die WHO empfiehlt die Impfung bereits im Alter ab 9 Jahren.

Die HPV-Impfung kann die Krebsfrüherkennungsuntersuchung nicht ersetzen. "Nicht im Impfstoff enthaltene HPV-Typen, unvollständig geimpfte Personen und seltene Impfversager erfordern auch bei Erreichen einer hohen Durchimpfung in der Zielgruppe die Fortführung der Früherkennungsuntersuchungen", so die STIKO in ihren ersten HPV-Impfempfehlung 2007.

Das Gremium betont dies erneut und spricht sich auch jetzt wieder für ein organisiertes und qualitätskontrolliertes Vorsorgekonzept aus HPV-Impfung und Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung aus. (eis)

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Kommentare
Almut Rosebrock 27.08.201410:15 Uhr

Sexualethik

Sexualität - tu, wonach dir der Sinn steht. Ich empfinde den derzeitigen "Umgang" mit Sex(ualität), die diesebezügliche "Inflation", auch und gerade in den Medien, als bedenklich. Obwohl man um die Bedeutsamkeit sexuell übertragbarer Erkrankungen weiß - die BzgA führt gerade eine kostspielige Kampagne mit riesigen Plakaten überall durch - soll bereits den Kita- und Schulkindern beigebracht werden, dass homosexuelles Leben "völlig normal" sei. Die Schülerinnen und Schüler erfahren über Verhütung und Abtreibung. Aber erfahren sie auch etwas über die TIEFE der Sexualität? Dass sie eigentlich der tiefste und verbindlichste Ausdruck von LIEBE, Treue und Verbindlichkeit ist. Dass die sexuelle Vereinigung doch vom Grundsatz her in die Ehe gehört. Dann gibt es auch keine "Probleme" mit "ungewollt" entstandenen Kindern. Man kann die Zeit der "jungen Liebe" vielfältig und abwechslungsreich gestalten - OHNE gleich im BETT zu landen!
Ich bin der Meinung, durch die Zentralisierung des Sexes - unter Vernachlässigung von VERSTAND, Kultur und auch VERNUNFT - geschieht der Gesellschaft, unserem Staat - und jedem einzelnen Menschen - mehr SCHADEN als NUTZEN.
Vielleicht ist die christliche Sexualethik ja doch gar nicht so verkehrt. Für mich erhöht sie die Wertschätzung vor allem auch der Frauen. Die intuitiv tiefer empfinden als die männlichen "Eroberer". Und deren Seele durch "Eindringlinge" auch tiefgehender und lang andauernd verletzt und geschädigt wird.
Ich freue mich, wenn Personen mit Erfahrung in dem Bereich mich kontaktieren würden.
Almut Rosebrock, Apothekerin, Familienengagierte und Mutter, Aktionsbündnis "Gerne leben mit Kindern".

Dr. Wolfgang P. Bayerl 26.08.201413:09 Uhr

und was ist mit den Jungs???

Ich dachte doe STIKO weis was eine Infektionskette ist,
ganz davon abgesehen, dass es auch männliche Carzinome durch HPV gibt.

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