Hamburgs Männer verlieren täglich 86 762 500 Haare
86 762 500 Haare verlieren allein die Männer in Hamburg jeden Tag. In einem von TV-Moderator Max Schautzer enthüllten Glascontainer war die ausgegangene Haarpracht eine Woche lang in der Hamburger Innenstadt zu sehen - ein "Haar-Denkmal", mit dem die Initiative ProHaar auf das Problem Haarausfall aufmerksam machen wollte.
"Es gibt heutzutage Therapien, die den erblich bedingten Haarausfall wirksam bekämpfen können", sagt Dr. Klaus Fritz. Der Sprecher des Berufsverbandes der Deutschen Dermatologen sieht den Hautarzt dabei als Ansprechpartner noch zu wenig in Anspruch genommen. Zu Unrecht, meint Fritz. Als "Experte für Haut und Haar" könne der Dermatologe eine Diagnose stellen und eine Therapie empfehlen. "So werden Betroffene auch davor bewahrt, sich falsche Hoffnungen zu machen und unnötig Geld auszugeben", sagt Fritz.
Die Initiative ProHaar, ins Leben gerufen vom Unternehmen MSD, will dazu beitragen, Informationsdefizite rund ums Thema abzubauen. So wissen etwa viele Betroffene nicht, daß der Wirkstoff Finasterid die Bildung von Dihydrotestosteron (DHT) hemmen und vielen Männern mit androgenetischer Alopezie helfen kann.
Immerhin 43 Prozent der Bevölkerung meinen, daß Betroffene bei Haarausfall ihren Dermatologen konsultieren sollten, ergab eine Umfrage der Gesellschaft für Ernährungswissenschaftliche Sozialforschung (GEWIS) im Auftrag von ProHaar. Danach sehen 31 Prozent den Hausarzt als richtigen Ansprechpartner, 19 Prozent den Apotheker, zehn Prozent den Friseur. 19 Prozent meinen allerdings, daß man sich den Gang zum Arzt "für wirklich ernste Krankheiten" aufheben sollte. Als "ernsthaftes Problem" stufte ein Viertel der 1038 befragten Männer und Frauen Haarausfall ein.
Kleiner Trost für Betroffene: Bei ihrem Partner stören sich nur 16 Prozent der Befragten an einer Halbglatze. Wesentlich schlimmer empfinden sie gelbe Zähne (daran stören sich 71 Prozent), ungepflegte Hände (67 Prozent), einen Bierbauch (55 Prozent), Schuppen (32 Prozent) sowie Haare in der Nase und den Ohren (28 Prozent).
Dirk Schnack
Weitere Informationen über die Initiative im Internet unter www.prohaar.de