Kein Unterschied
Herzinfarkt-Sterblichkeit bei Frau und Mann gleich
Nach einem Herzinfarkt haben Frauen keine höhere Sterblichkeit als Männer, wenn man Alter und Risikofaktoren berücksichtigt.
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Herzinfarkt-Sterblichkeit: "Keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern", so das Fazit der Wissenschaftler.
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MANNHEIM. Berücksichtigt man Alter und Risikofaktoren, dann haben Frauen keine höhere Sterblichkeit nach einem Herzinfarkt als Männer. Auch bei der Akuttherapie gibt es keine Unterschiede.
Das zeigt eine aktuelle Analyse, die auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) in Mannheim präsentiert wurde.
Mittels Risiko-adjustierter Analyse des Datensatzes 2013 der externen Qualitätssicherung des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) wurde untersucht, ob statistisch signifikante Unterschiede zwischen Frauen und Männern bei der Krankenhaus-Mortalität bei ST-Hebungsinfarkt (STEMI) mit perkutaner Koronarintervention (PCI) bestehen, heißt es in einer Mitteilung der DGK zur Jahrestagung.
In einer Reihe von Studien wurde über eine höhere Mortalität nach Herzinfarkt von Frauen im Vergleich zu Männern berichtet. Ein immer wieder herangezogener Erklärungsansatz ist, dass dabei Unterschiede bei der Akutbehandlung eine Rolle spielen könnten.
Daten von über 30.000 Teilnehmern ausgewertet
In der aktuellen Analyse wurden Daten von 8938 Frauen und 23.241 Männern untersucht. Die beiden Gruppen unterschieden sich statistisch signifikant in zahlreichen Variablen, einschließlich der Krankenhaus-Mortalität, die 10,8 Prozent bei Frauen und 7,1 Prozent bei Männern betrug.
Der Unterschied in der Sterblichkeit könne aber zu einem Großteil durch den Altersunterschied zwischen Frauen und Männern erklärt werden, so einer der Studienautoren, Dr. Kurt Bestehorn vom Institut für Klinische Pharmakologie, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden, in der Mitteilung. "Hinsichtlich der in den Kliniken durchgeführten Prozeduren ergaben sich keine Unterschiede zwischen beiden Geschlechtern".
Intraprozedurale Ereignisse waren bei beiden Geschlechtern mit jeweils insgesamt 0,3 Prozent gleich häufig, darunter Reanimation mit 0,1 Prozent und Tod im Katheterlabor mit 0,02 Prozent.
Auch bei den post-prozeduralen Ereignissen wie Myokardinfarkt (jeweils 0,1 Prozent), transitorische ischämische Attacke oder Schlaganfall (0,2 Prozent bei Frauen; 0,1 Prozent bei Männern), Reanimation (jeweils 0,6 Prozent) und der Krankenhaus-Sterblichkeit (4,1 Prozent bei Frauen und 3,6 Prozent bei Männern) zeigten sich keine statistisch signifikanten Unterschiede, so die DGK.(eb)