Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2021

Hochdotierter Wissenschaftspreis für Krebsforscher Ruland

Für herausragende wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Immunologie erhält Professor Jürgen Ruland vom Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München (TUM) den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2021.

Veröffentlicht:
Der Leibniz-Preisträger Jürgen Ruland ist Professor für Klinische Chemie.

Der Leibniz-Preisträger Jürgen Ruland ist Professor für Klinische Chemie.

© Andreas Heddergott / TUM

München. Professor Jürgen Ruland vom Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München (TUM) ist mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2021 ausgezeichnet worden. Die Forschungen des Ordinarius für Klinische Chemie haben zu einem grundlegend neuen Verständnis der Signalübertragungswege in Immun- und Krebszellen geführt, berichtet die TUM in einer Mitteilung. Der besonders wichtige deutsche Wissenschaftsspreis ist mit 2,5 Millionen Euro dotiert und soll den Wissenschaftler bei seinen zukunftsorientierten Forschungen unterstützen.

Grundlagen für Immuntherapien im Visier

Ruland hat sich in seinen Arbeiten auf normale und bei Krankheit gestörte Signalprozesse im Immunsystem konzentriert. Mit seiner Arbeitsgruppe untersucht er, wie Immunzellen Krankheitserreger erkennen, die Immunabwehr einleiten und wie krankhaft veränderte Signale in Blutzellen zur Entstehung von Krebserkrankungen führen. Ziel ist es, Grundlagen zur therapeutischen Manipulation des Immunsystems zu liefern. Zu seinen wichtigsten wissenschaftlichen Erkenntnissen gehört ein 2017 von ihm und seinem Team entdeckter „Not-Aus“-Schalter für fehlerhafte Zellen.

„Professor Ruland ist einer der bedeutendsten Krebsforscher unserer Zeit. Mit seiner Forschung versucht er, die Selbstheilungskräfte des Körpers auf molekularer Ebene besser zu verstehen und so Krankheiten wie Leukämie und Lymphome zu bekämpfen“, würdigt TUM-Präsident Professor Thomas F. Hofmann die Arbeiten des Preisträgers in der Mitteilung.

Mitglied der Nationalen Akademie Leopoldina

Ruland (Jahrgang 1966) hat Medizin in Gießen und in Pittsburgh im US-Staat Pennsylvania studiert und in Pharmakologie promoviert. Als Arzt und Wissenschaftler war er an der TUM, der Universität Freiburg, am Ontario Cancer Institute und dem AMGEN Research Institute der University of Toronto tätig. Ab 2003 leitete er eine Nachwuchsgruppe der Deutschen Krebshilfe an der TUM und habilitierte 2005 in Medizin. Von 2010 bis 2012 war er Ordinarius für Molekulare Immunologie an der TUM. Seit 2012 ist er Ordinarius für Klinische Chemie. Er ist Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Seit 2018 ist er Sprecher des DFG-Sonderforschungsbereichs 1335 „Aberrante Immunsignale bei Krebserkrankungen“.

Zu den Auszeichnungen und Förderungen gehören unter anderem zwei Advanced Grants des European Research Council (2013 und 2019), der Paul-Martini-Preis (2010), der Wilhelm-Warner-Preis für Krebsforschung (2010), der Wissenschaftspreis der Arbeitsgemeinschaft für Internistische Onkologie (2007) und der Artur-Pappenheim-Preis der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (2006). (eb)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Sanofi

Multiples Myelom: EU-Zulassung für Isatuximab

WIdO-Qualitätsmonitor

Leistungskonzentration bei Speiseröhren-Operationen

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Tab. 1: Empfohlene Anfangsdosierungen von Ruxolitinib bei akuter und chronischer GvHD in Abhängigkeit vom Alter

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [5, 6]

Graft-versus-Host-Erkrankung

JAK1/2-Hemmung jetzt für Kinder unter zwölf Jahren und in neuer Darreichungsform möglich

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Neue Follow-up-Daten zur Geneditierungstherapie Exa-cel

© Springer Medizin Verlag

Neue Follow-up-Daten zur Geneditierungstherapie Exa-cel

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vertex Pharmaceuticals Germany GmbH, München
Abb. 1: PD-1-Inhibitoren: immunvermittelte Nebenwirkungen

© Springer Medizin Verlag GmbH

Thoraxchirurgie beim nichtkleinzelligen Lungenkarzinom

Wie können neoadjuvante Immuntherapien die Tumorresektion beeinflussen?

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Versorgung von Privatpatienten

PKV-Vergütung bringt Praxen knapp 74.000 Euro zusätzlich

Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Figuren betrachten eine Blatt mit einer Linie, die zu einem Ziel führt.

© Nuthawut / stock.adobe.com

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter