Hohe Cortisolwerte: Zeichen für spätere psychische Störung?

BERLIN (sir). Erste Hinweise auf eine Prädisposition für spätere psychische Erkrankungen sind möglicherweise schon im Vorschulalter erkennbar, berichten Forscher aus der Schweiz.

Veröffentlicht:

In einer Studie wurde bei 102 fünfjährigen Kindern per Speicheltest der Cortisolspiegel morgens und in Stresssituationen bestimmt. Kinder mit morgens erhöhten Cortisolspiegeln hatten dabei meist auch erhöhte Cortisolspiegel bei Stress.

Und: Hohe Cortisolwerte korrespondierten mit psychiatrischen Auffälligkeiten. Dies zeigte sich bei Jungen eher in externalisierendem, impulsivem Verhalten, bei Mädchen in internalisierenden Störungen wie Ängstlichkeit.

Die Tests wurden nach einem Jahr wiederholt; die Cortisolwerte waren intraindividuell kaum verändert. Ein weiteres Ergebnis: Kinder mit Schlafproblemen hatten deutlich erhöhte Cortisolwerte und zeigten wiederum Auffälligkeiten in ihrem Verhalten.

Schon bei Kindern ließen sich mit Biomarkern Zusammenhänge mit psychopathologischen Verhaltensauffälligkeiten darstellen, meinte Studienleiter Professor Martin Hatzinger aus Solothurn bei einem Kongress in Berlin.

Eine Längsschnitt-Studie werde zeigen, inwiefern diese Befunde prädiktiv oder schützend für das Auftreten psychischer Störungen sind.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Pathomechanismen ungeklärt

Schlechteres Lipidprofil bei Alkohol-Abstinenz

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Pathomechanismen ungeklärt

Schlechteres Lipidprofil bei Alkohol-Abstinenz

Lesetipps
Gehirn umgeben von Zuckerwürfeln

© olga_demina / stock.adobe.com

Hormonregulation im Fokus

Wie Adipositas das Gehirn verändert

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Drei MRT Bilder des Gehirns der Patientin am Tag der Aufnahme.

© Dr. med. M. Wolfram, S. Hüge, C. Strasilla, S. Wydra, PD Dr. med. A. Kunze

Kasuistik

Woher kamen die „tierischen“ Kopfschmerzen der Patientin?