Pädiatrie

Hustenanalyse gibt Hinweise auf Pneumonie

Hustengeräusche liefern wichtige Anhaltspunkte, ob bei Kindern eine Lungenentzündung vorliegt.

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HEIDELBERG. Australische Ärzte haben eine einfache Methode entwickelt, um bei Kindern in armen und abgelegenen Gegenden eine Pneumonie zu diagnostizieren: Der Husten wird mit Mikrofon aufgezeichnet. Die Arbeit ist publiziert in der Springer-Fachzeitschrift Annals of Biomedical Engineering (2013, online 25. Januar).

Bisher werden für die Diagnose in Entwicklungsländern oft simple klinische Algorithmen der WHO genutzt. Problem dabei: viele falsch positive Ergebnisse, folglich übermäßige Antibiotika-Verordnung.

In einer Studie nahmen die Forscher die Geräusche von 815 Hustenanfällen bei 91 Kindern mit und ohne Lungenentzündung per Mikrofon auf. Für die Analyse nutzten sie Infektionsmarker, die die Akustik des Hustens verändern.

Zudem verwendeten sie die klinischen Diagnosen pädiatrischer Lungenfachärzte, um die Klanganalysen zu validieren.

Allein auf Basis der Hustengeräusche identifizierten sie mit der neuen Technik 90 Prozent der Lungenentzündungen. Damit war der Anteil falsch positiver Ergebnisse niedriger als mit den WHO-Algorithmen für ressourcenarme Regionen.

Lungenentzündung ist die weltweit häufigste Todesursache bei Kleinkindern, mit den höchsten Raten in Subsahara-Afrika, Südasien und entlegenen Gebieten Chinas. Der Mangel an Laboren und Gesundheitspersonal erschwert eine schnelle Diagnose und adäquate Behandlung.

Das Projekt wurde finanziert von der Bill & Melinda Gates Foundation / Grand Challenges in Global Health Explorations Grant Scheme. (eb)

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