Südkorea

Immer mehr Mers-Tote

Südkorea bekommt den Ausbruch der schweren Atemwegserkrankung Mers nicht in den Griff: Immer mehr Menschen infizieren sich, auch die Zahl der Toten steigt. Dennoch gibt sich der Gesundheitsminister optimistisch.

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SEOUL. Fast drei Wochen nach dem ersten Mers-Fall in Südkorea steigt dort die Zahl der Betroffenen stark an. Das Gesundheitsministerium meldete am Montag 23 Neuerkrankungen und damit den stärksten Sprung von einem zum nächsten Tag.

Erstmals war auch ein Teenager erkrankt, der sich in einer Klinik in Seoul angesteckt hatte. Es gab zudem ein sechstes Todesopfer. Der 80-jährige starb in der etwa 140 Kilometer südlich von Seoul liegenden Stadt Taejon.

Ausbreitungstempo soll abnehmen

Insgesamt 87 Infektionen sind inzwischen im Land erfasst. Trotz des sprunghaften Anstiegs erklärte Gesundheitsminister Moon Hyung Pyo lokalen Medienberichten zufolge im Parlament, nach seiner vorsichtigen Voraussage könnte das Tempo der Ausbreitung diese Woche abnehmen.

Die WHO will unter Leitung des stellvertretenden Direktors für Gesundheitssicherung, Keiji Fukuda, zusammen mit den südkoreanischen Behörden den Mers-Ausbruch untersuchen.

Ab Dienstag sind Analysen der Mers-Fälle und der Infektionskontrolle sowie der Besuch von Krankenhäusern geplant, so das Ministerium.

Zur Prävention einer weiteren Ausbreitung des Virus sind mittlerweile fast 2000 Schulen geschlossen. Mehr als 2500 Menschen, die sich angesteckt haben könnten, sind in Krankenhäusern unter Quarantäne gestellt oder sollen ihr Haus nicht verlassen.

Noch keine flächendeckende Ausbreitung

Er hoffe, dass der Anstieg am Montag die Spitze erreicht habe, wurde Gesundheitsminister Moon von der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap zitiert. Ab Dienstag oder Mittwoch komme es hoffentlich zu einer Stabilisierung.

Bisher sei der Ausbruch auf Krankenhausinfektionen beschränkt gewesen, das Virus habe sich noch nicht flächendeckend auf Gemeindeebene ausgebreitet.

Südkoreas Behörden gehen davon aus, dass das Coronavirus (Mers-CoV) im Mai von einem 68-jährigen Mann aus Nahost eingeschleppt wurde. Der Erreger war 2012 erstmals in Saudi-Arabien nachgewiesen worden. (dpa)

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