Umfrage
Jeder Zweite lehnt Abschaffung der Corona-Maßnahmen ab
52 Prozent der Deutschen sprechen sich in einer Umfrage gegen das bundesweite Ende der Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr aus. 60 Prozent halten die Aufhebung der Isolationspflicht für falsch.
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Ein Ende der Maskenpflicht lehnen 52 Prozent der Bürger derzeit ab.
© Teresa Kröger/Kirchner-Media/picture alliance
Berlin. Die Mehrheit der Menschen in Deutschland lehnt eine sofortige Abschaffung aller noch bestehender Maßnahmen gegen Corona ab. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sprechen sich 52 Prozent gegen ein bundesweites Ende der Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln zum jetzigen Zeitpunkt aus. 60 Prozent lehnen einen sofortigen Stopp der mindestens fünftägigen Isolationspflicht für Infizierte ab. Fast zwei Drittel (64 Prozent) der Befragten sagen, die Pandemie sei für sie noch nicht vorbei.
YouGov befragte 2041 in Deutschland lebende Menschen zwischen dem 21. und 23. Dezember - kurz bevor der Virologe Christian Drosten die Pandemie für überwunden erklärte. Nur für jeden Dritten ist die Pandemie Geschichte. Die YouGov-Umfrage zeigt nun, dass das Team Vorsicht in der Bevölkerung noch in der Mehrheit ist:
Team Vorsicht ist in der Mehrheit
23 Prozent meinen das die Pandemie erst im Laufe des Jahres 2023 enden wird. 41 Prozent rechnen sogar damit, dass sie auch 2023 noch nicht aufhört. Für ein sofortiges Ende der Maskenpflicht im öffentlichen Fern- und Nahverkehr sind nur 41 Prozent. 27 Prozent meinen dagegen, die Pflicht sollte erst im Laufe des Jahres 2023 fallen. 25 Prozent wünschen sich sogar, dass noch das ganze nächste Jahr Masken in Bussen und Bahnen getragen werden müssen. Für Fernzüge und Fernbusse ist bis zum 7. April eine FFP2-Maskenpflicht gesetzlich festgeschrieben. Beim Nahverkehr haben die Länder freie Hand. Bayern und Sachsen-Anhalt haben die Maskenpflicht bereits gekippt, in Schleswig-Holstein läuft sie zum Jahresende aus.
-Die sofortige Abschaffung der Isolationspflicht für Infizierte befürworten nur 32 Prozent. 29 Prozent wünschen sich das erst für das kommende Jahr. 31 Prozent der Befragten sind dafür, dass die Quarantäneregeln mindestens bis Ende nächsten Jahres gelten. Auch hier sind die Bundesländer am Zuge. Bayern, Hessen, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz haben sich bereits von der Isolationspflicht verabschiedet.
Fast die Hälfte der Bevölkerung noch nicht infiziert
Die YouGov-Umfrage gibt auch Aufschluss darüber, wie viele Menschen in Deutschland in drei Jahren Pandemie vom Coronavirus erwischt worden sind. Fast die Hälfte der Befragten (46 Prozent) gibt an, sich einmal (39 Prozent) oder mehrfach (7 Prozent) infiziert zu haben. 46 Prozent sagen, sie seien von dem Virus verschont geblieben. 8 Prozent machen keine Angaben.
Besonders hoch ist die Zahl der bereits Infizierten in der Altersgruppe 25 bis 34 Jahre mit 60 Prozent. Von den über 55-Jährigen sagen dagegen 62 Prozent, sie hätten noch kein Corona gehabt. (dpa)