Glosse
Jeder kriegt sein Fett weg
NEU-ISENBURG. Kaum geht der Juli zu Ende, kriechen schon wieder altbekannte Zombies aus dem Sommerloch.
Nicht totzukriegen ist die Vorstellung, eine Zuckersteuer würde das Diabetes- und Adipositasproblem lösen - daran glaubt gerade die British Medical Association. Klar, hat ja auch mit der Tabak- und Alkoholsteuer in Deutschland ganz gut geklappt, es gibt angeblich schon Länder, in denen noch mehr getrunken wird als bei uns.
Konsequenterweise sollten wir auch eine Fettsteuer einführen, oder besser gleich eine höhere Mehrwertsteuer auf alle Nahrungsmittel. Ist nicht die Quasisubventionierung des Essens mit sieben Prozent geradezu eine Einladung, sich den Bauch dick und rund zu futtern?
Bei 30 Prozent würden so manchem die Pommes im Hals stecken bleiben.
Auch dem Bewegungsmangel durch viel Fernsehen gilt es, einen Riegel vorzuschieben. Zwar wird der Bürger hier schon über die Zwangsgebühr geschröpft. Die dient nun aber dazu, das gesundheitsschädliche Programm erst zu erstellen.
Für dessen Nutzung müsste man ihn jetzt wiederum per Fernsehersteuer bestrafen, am besten auch dann, wenn er keinen Fernseher hat. Das wäre in der Tat Steueroptimierung vom Feinsten.
Also, nur zu, Herr Schäuble, die "Schwarze Null" war gestern. Lassen Sie es mal wieder richtig klingeln im Staatssäckel - dient ja alles unserer Gesundheit!