Forschungspreis

Junge Ärztin erhält Preis für Leukämieforschung

GSK3: Dieses Enzym könnte ein Ansatz werden, um Resistenzen bei Leukämietherapie zu überwinden. Ein GSK3-Hemmer hat im Tierexperiment erste Erfolge erzielt.

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Die Preisträgerin der Walter Schulz Stiftung Laura Hinze

Die Preisträgerin der Walter Schulz Stiftung Laura Hinze wird für ihre Arbeit zur Leukämietherapie ausgezeichnet.

© Laura Hinze

Planegg. Der Forschungspreis 2019 der Walter Schulz Stiftung wird an eine 23-jährige Wissenschaftlerin und Ärztin der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) verliehen. Laura Hinze erhält den mit 10.000 Euro dotierten Preis für ihre Arbeit zum Thema „Überwindung von Resistenzen in der Leukämie-Behandlung“, heißt es in einer Mitteilung der Stiftung. Die Walter Schulz Stiftung vergibt jährlich einen Preis an Nachwuchswissenschaftler zum Thema klinische Krebsforschung.

Leukämie ist bekannterweise die häufigste Krebsart bei Kindern und Jugendlichen, erinnert die Stiftung in der Mitteilung. Etwa 20 Prozent der Kinder und 50 Prozent der Erwachsenen könnten nicht dauerhaft geheilt werden, was wesentlich an der Resistenzbildung gegenüber Leukämie-Medikamenten liegt. Die Ursachen der Resistenzen untersuche die junge Wissenschaftlerin aus der Abteilung Hämatologie und Onkologie der MHH in Kooperation mit der Arbeitsgruppe Alejandro Gutierrezl in Boston.

Leukämiezellen müssten die Aminosäure Asparagin aus dem Blut aufnehmen, um Proteine bilden zu können. Das Enzym Asparaginase baue Asparagin im Blutkreislauf ab, sodass die Leukämiezellen absterben, teilt die Stiftung mit. Asparaginase sei ein antileukämisches Enzym, gegen das es viele Resistenzen gibt, erklären die Wissenschaftler in der Veröffentlichung ihrer Studienergebnisse. Laura Hinze hat genveränderte resistente Leukämiezellen untersucht und festgestellt, dass diese auch bei Asparaginasegabe überlebten. Nach Gabe eines Glykogen-Synthase-Kinase-3 (GSK3)-Hemmers fiel den Forschern auf, dass die Zellen wieder sensitiv für Asparaginase wurden (Cancer Cell 2019; 35,4:664-676.e7).

Mäuse, die über zwölf Tage nur mit Placebo oder Asparaginase oder GSK3-Hemmer behandelt wurden, seien im Experiment gestorben, heißt es in der Mitteilung. Die Tiere, die zeitgleich mit Asparaginase und GSK3-Hemmer behandelt wurden, lebten in Experimenten viermal so lange.

„Bedeutsam ist auch, dass diese Behandlung keine Nebenwirkungen auf normale Zellen hatte. Das deutet darauf hin, dass die Therapie auch gut beim Menschen eingesetzt werden kann“, hebt die Stiftung in ihrer Mitteilung hervor.

Laura Hinze wurden vor dieser Preisverleihung schon Auszeichnungen der Europäischen und Amerikanischen Hämatologischen Vereinigung in Stockholm, San Diego, Amsterdam und Orlando zuerkannt. (eb)

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